Sieben nervige Windows-Marotten – und wie man sie abstellt

Microsofts Betriebssystem gilt als querulantisch. Wir zeigen, wie ein paar der häufigsten Alltagsprobleme zu beseitigen sind.

Matthias Schüssler

Der schlechte Ruf von Windows kommt nicht von ungefähr. Pleiten und Pannen sind nicht gerade selten, und manchmal aufwendig in der Beseitigung. Auch die Anwendungsprogramme schlagen mitunter quer, was mühseliges Troubleshooting nach sich zieht. Die Konfiguration ist von Haus aus sehr verbesserungswürdig. Es braucht eine gewisse Wartungsarbeit. Und auch die automatische Update-Funktion ist eine Quelle für steten Ärger. Immerhin: Es gibt für all diese Fehlleistungen Möglichkeiten zur Abhilfe – unsere Tipps sind verlinkt.

Man muss Microsoft aber zugutehalten, dass das Betriebssystem kontinuierlich zulegt und sich viele früher lästige Probleme heute einfach beheben oder umgehen lassen. Wir demonstrieren das im Video mit sieben Tipps zu Windows 10, wie man kleine Alltagsärgernisse elegant umschifft. Das ist die kurze Zusammenfassung:

Der zugestellte Desktop. Zu viele Fenster verdecken die auf dem virtuellen Schreibtisch abgelegten Dateien und Dokumente, sodass die nicht mehr zugänglich sind. Doch das lässt sich einfach beheben – und zwar, indem Sie das vorderste Fenster leicht schütteln.

Alles viel zu klein. Wenn man nicht mit der Nase am Laptop kleben möchte, ist unter Umständen nicht alles sehr leicht lesbar. Windows 10 kann nun die Darstellung genau Ihren Wünschen anpassen. Sie finden die entsprechende Option in den Einstellungen bei «System» und «Anzeige» und zwar im Abschnitt «Skalierung und Anordnung».

Der Akku hält nie so lange, wie man arbeiten müsste. Doch Windows verrät, welche Apps schuld daran sind, dass die Batterie viel zu schnell leer geht – und sie ermöglicht es auch, die Hintergrundaktivitäten der Programme einzuschränken. Das tun Sie in den Einstellungen bei «System» und im Abschnitt «Akku». Klicken Sie dann auf «Akkunutzung nach App» für detaillierte Informationen.

Die Einstellungen helfen, Strom zu sparen.

Manche Einstellungen sind viel zu gut versteckt. Die Einstellungs-App von Windows 10 ist zwar längst nicht so unübersichtlich wie die Systemsteuerung, mit der man sich früher herumschlagen musste – und sie hat eine patente Suchfunktion. Doch auch mit dieser App ist es oft umständlich, häufig benötigte Einstellungen aufzurufen. Es ist aber möglich, Konfigurationsseiten direkt ans Startmenü anzuheften. Dazu klicken Sie die gewünschte Seite, zum Beispiel «WLAN» oder den persönlichen Hotspot mit der rechten Maustaste an und wählen «An ‹Start› anheften». Sie können die Einstellungen im Startmenü wie normale Apps positionieren oder in einen Ordner legen.

Neugierige Kollegen aussperren. Wer in einem Grossraumbüro oder gar in einem Newsroom arbeitet, sollte es sich zur Gewohnheit machen, den Computer auch bei kurzen Abwesenheiten immer zu sperren – um die Neugierde bei den Kollegen nicht unnötig anzustacheln. Windows 10 hat eine neue praktische Möglichkeit, das automatisch zu tun. Die heisst «Dynamische Sperre» und ist in den Einstellungen bei «Konten» unter «Anmeldeoptionen» zu finden. Windows sperrt dann den Computer, sobald das gekoppelte Mobiltelefon nicht mehr in Reichweite ist.

Damit das funktioniert, müssen Sie Ihr Telefon mit Windows verbinden. Das tun Sie in den Einstellungen bei «Geräte» im Bereich «Bluetooth und andere Geräte».

Ein Video erklärt mehr als 1000 Worte. Wenn Kollegen oder Freunde Sie mit Fragen bestürmen, wie dieser Trick Programm A oder jener Kniff in Anwendung B funktioniert, dann kann es in echte Arbeit ausarten, das schlüssig zu erklären. Einfacher ist es, eine kleine Demonstration abzuhalten. Windows stellt neuerdings eine Möglichkeit zur Verfügung, Vorgänge am Bildschirm in Videos zu dokumentieren. Dazu diente die Spieleleiste – denn die ursprüngliche Idee ist, dass Videogamer ihre spielerischen Heldentaten für die Nachwelt festhalten können. Doch die Leiste funktioniert auch mit ganz normalen Programmen. Betätigen Sie die Windows-Taste und «g», um die Leiste anzuzeigen und setzen Sie bei «Ja, das ist ein Spiel» ein Häkchen. Dann braucht es nur einen Klick auf den roten Knopf, um die Aufnahme zu starten – ein Kommentar via Mikrofon ist übrigens auch möglich. Nachdem Sie die Aufnahme beendet haben, finden Sie das Video im «Video»-Ordner unter «Aufzeichnungen».

Die Spieleleiste ist auch in ganz normalen Apps zu Diensten.

Wer malträtiert die Festplatte und lässt den Lüfter heulen? Es kommt bei Windows häufiger vor, dass der Computer eine unerklärliche Betriebsamkeit an den Tag legt. Meistens legt sich das von allein wieder, aber manchmal auch nicht. Und dann möchte man wissen, was los ist. Der Taskmanager hilft bei einer ersten Überprüfung: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle der Taskleiste und wählen Sie «Taskmanger» aus dem Kontextmenü. Die Option «Mehr Details» zeigt an, welche Programme aktiv sind, den Prozessor in Beschlag nehmen, von der Festplatte lesen oder sie beschreiben oder das Netzwerk verwenden – Sie können die Anwendungen übrigens entsprechend sortieren.

Im Reiter «Leistung» wird der Ressourcenbedarf noch detaillierter analysiert. Und hier finden Sie auch den unscheinbaren Link «Ressourcenmonitor öffnen». Der Ressourcenmonitor ist ein hilfreiches Analyseinstrument, weil es beispielsweise auch die Dateien anzeigt, die gerade gelesen oder geschrieben werden. Wenn man bei heftigen Aktivitäten des Betriebssystems so herausfindet, welche Dateien betroffen sind, dann liefert eine Google-Suche nach dem Namen dieser Datei oft eine schlüssige Erklärung – und unter Umständen auch einen Tipp, wie man dem Spuk ein Ende macht.

Eine ausführliche Beschreibung des Ressourcenmonitors finden Sie im Beitrag Herausfinden, warum Windows ächzt und stöhnt.

Auch manche Windows-Einstellung versucht sich dem Blick des Nutzers zu entziehen.
Video: Matthias Schüssler

Quelle: Newsnetz, Sonntag, 2. September 2018

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