Google kann Nutzer auch im Inkognito-Modus identifizieren

Der Konzern habe die Möglichkeit, Nutzer nachträglich mit ihrem Google-Konto in Verbindung zu bringen, warnen Forscher. Plus: bald nicht überspringbare Youtube-Werbung.

Matthias Schüssler

Digital kompakt: 27. August 2018

+++ Studie bringt Chromes Inkognito-Modus in Verruf +++ Nicht überspringbare Youtube-Werbung auf dem Vormarsch +++ Influencerin vor Gericht +++ Chinesischer Uber-Konkurrent stellt Dienst nach Mord vorerst ein

Studie bringt Chromes Inkognito-Modus in Verruf. Der Inkognito-Surfmodus von Google Chrome verrät mehr über die Nutzer, als denen wahrscheinlich bewusst ist: Google könnte Surfer rückwirkend identifizieren, haben Forscher der Vanderbilt University in Tennessee entdeckt: Google habe die Möglichkeit, über die Google Ads Surf-Aktivitäten mit den persönlichen Daten aus Google-Konten in Verbindung zu bringen, zitiert «The Independent» die Forscher. Google selbst teilt mit, dass beim Inkognito-Modus kein Verlauf, keine Cookies und keine Formulardaten gespeichert würden. Doch Aktivitäten seien für «andere weiterhin sichtbar».

Nicht überspringbare Youtube-Werbung auf dem Vormarsch. Youtube hat angekündigt, dass die nicht überspringbaren Werbeclips ab dieser Woche allen Youtubern zur Verfügung stehen, die ihre Videos mittels Werbung monetarisieren. Die Funktion war bisher in kleinem Ausmass in einem Feldversuch getestet worden. Youtube teilt mit, damit hätten die Videoanbieter die Möglichkeit, mehr Geld zu verdienen, da die Werber für zu Ende geschaute Spots mehr zahlen als für übersprungene. Damit ein Spot nicht übersprungen werden darf, ist die Länge auf 15 bis 20 Sekunden beschränkt – es ist also nicht zu befürchten, dass die Zuschauer mehrere Minuten lang ausharren müssen.

Influencerin vor Gericht. Cathy Hummels, die Ehefrau von Fussballprofi Mats Hummels, könnte «Rechtsgeschichte schreiben», spekuliert Heise.de. Es geht um eine Verhandlung vor dem Landgericht München, bei der der dreissigjährigen Instagram-Influencerin verbotene Werbung vorgeworfen wird: Es gehe um bezahlte Produktpräsentationen ohne entsprechende Deklaration. Normalerweise kennzeichnet Hummels die Produktnennungen als «bezahlte Partnerschaft». 15 Posts sind umstritten, weil eine Nennung fehlt. Hummels› Anwalt sagt, dafür habe es keine Gegenleistung gegeben. Die Richterin sagte gemäss Heise.de: «Auch wenn wir das (Influencer-Wesen) für völlig überflüssig halten, heisst das noch lange nicht, dass das gesetzlich verboten wäre.»

Chinesischer Uber-Konkurrent stellt Dienst nach Mord vorerst ein. Der chinesische Uber-Konkurrent Didi Chuxing (im Bild der Gründer und Chef Didi Kuaidi) stellt seinen Fahrdienstvermittlungsdienst Hitch vorerst ein, nachdem eine Passagierin durch einen Fahrer vergewaltigt und getötet worden war. Das Verbrechen sei am Freitag in der ostchinesischen Stadt Wenzhou geschehen, teilte die Nachrichtenagentur Reuters mit. Gemäss Futurezone sei dem mutmasslichen Täter noch einen Tag vor der Tat sexuell aggressives Verhalten vorgeworfen worden. Didi will nun prüfen, wie die Sicherheit, zum Beispiel mit mehr Kooperation mit den Behörden, verbessert werden kann. Hitch befördert am meisten Passagiere in China. Apple hat 2016 eine Milliarde Dollar in diesen Dienst investiert.

Quelle: Newsnetz, Montag, 27. August 2018

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