Viel Konkurrenz für Dropbox

Die Cloudanbieter buhlen mit unterschiedlichen Stärken um unsere Dateien und Fotos.

Matthias Schüssler

Unsere Daten sind begehrt: Mehr als ein halbes Dutzend Unternehmen bieten Online-Speichermöglichkeiten an, mit mehreren Gigabytes kostenlosem Speicherplatz für Einsteiger. Das sind die Stärken der am weitesten verbreiteten Dienste:

GMX Webtresor Diese Woche lancierte GMX den Webtresor: Diese neue Ablage, die auch Nutzern in der Schweiz offensteht, verschlüsselt Daten noch vor dem Hochladen in die Cloud, selbst die Dateinamen sind chiffriert. «Weder GMX als Anbieter noch sonst irgendjemand kennt den Schlüssel», verspricht das auch hierzulande populäre Webportal. Selbst wenn ein Richter das anordnen sollte, kann GMX Nutzerdokumente nicht herausgeben – Konkurrenzdienste, die die Dokumente unverschlüsselt speichern, hätten in so einem Fall keine Wahl, als zu kooperieren. Der Tresor lässt sich bei Windows, mit Android und dem iPhone nutzen. 2 Gigabyte Cloud-Speicherplatz sind kostenlos.

Dropbox Der vor 10 Jahren gestartete Dienst ist für viele der Gold-Standard: Die Synchronisation gleicht einen Ordner auf der Festplatte mit der Ablage im Netz ab – automatisch im Hintergrund, ohne dass man sich als Nutzer darum kümmern müsste. Die Versionierung bewahrt alte Fassungen eines Dokuments auf, die man bei Bedarf wiederherstellen kann. Und auch gelöschte Dateien lassen sich wiederherstellen. Als Gratisnutzer erhält man 2 GB Speicherplatz, für 10 Euro im Monat gibt es 1 Terabyte.

Bei Dropbox zu arbeiten, ist die reinste Freude – behaupten zumindest die Muppet-Figuren in diesem Firmenvideo.

Onedrive Microsofts virtuelle Festplatte ist seit dem Herbst-Update von Windows 10 besser mit dem Betriebssystem verzahnt: Dank den Platzhaltern sind in der lokalen Ablage auch Dateien ersichtlich, die nur online vorhanden sind. Der Download erfolgt erst bei der Benutzung und Bearbeitung. Dieser Trick entlastet den internen Speicher, was gerade bei Geräten mit geringen Kapazitäten nützlich ist. Kostenlos sind 5 GB, mit einem Abo für Office 365 (69.95 Franken im Jahr) gibt es ein Terabyte.

iCloud Drive Apples Ablage im Netz ist zwar auch für Windows erhältlich, doch optimiert ist sie auf das Zusammenspiel von iPhone, iPad und Mac-Computern. Seit Mac OS 10.12 Sierra ist es möglich, Daten auf dem Schreibtisch und im Dokumentenordner automatisch mit der iCloud zu synchronisieren, sodass der ganze Datenbestand via iCloud.com und an den Mobilgeräten zugänglich ist. Der Zugriff beim iPhone und iPad erfolgt über die Datei-App. Zur Apple-ID gehören 5 GB Speicher. 50 GB kosten 1 Franken pro Monat, 200 GB 3 Franken.

Google Drive Der Suchmaschinengigant integriert seine Onlineablage mit Google Docs und Gmail. Seit kurzem gibt es eine neue Software namens Backup and Sync für Windows und Mac, die frei wählbare Ordner mit der Onlineablage synchronisiert. Es ist so möglich, den gesamten Datenbestand zu Google zu verfrachten, um ihn online und über Mobilgeräte zur Verfügung zu haben. Bilder und Videos sind automatisch über Google Fotos zugänglich. Google bietet 15 GB kostenlosen Speicherplatz, ein Terabyte ist für 10 Franken pro Monat erhältlich.

Kostenlos unbeschränkter Speicherplatz für Swisscom-Kunden (hier die ausführliche Besprechung).

Swisscom My Cloud Die einheimische Ablage synchronisiert Daten mit Windows und Mac und macht sie auf iPhones und Android-Telefonen zugänglich. Auch der Zugriff via Browser über Mycloud.ch ist möglich. Online gespeicherte Fotos können mit Swisscom TV 2.0 auch am Fernseher betrachtet werden. Bei Mycloud sind 15 GB kostenlos. Swisscom-Kunden, die ein Infinity-Abo, Vivo oder inOne nutzen, erhalten unbegrenzten Speicherplatz.

Drew Houston hat mit Dropbox.com seinen Teil zum Cloud-Boom beigetragen. Er selbst wurde zum Milliardär. Bild: Beck Diefenbach/Reuters

Quelle: Newsnetz, Dienstag, 28. November 2017

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