Windows sinnvoll einrichten

Sicherheit, Privatsphäre, Schutz vor Werbung: Microsofts Betriebssystem ist in diversen Bereichen unsinnig konfiguriert. Unser Video zeigt, wie Sie das korrigieren.

Matthias Schüssler

Wer würde eine hervorragende Schutzfunktion in ein Betriebssystem einbauen, diese aber standardmässig nicht aktivieren? Antwort: Microsoft. Die seit Jahren bewährte Systemwiederherstellung ist bei Windows 10 nicht eingeschaltet. Die Funktion ermöglicht es, bei Problemen zu einem früheren, stabilen Systemzustand zurückzukehren. Das hilft beispielsweise bei verunglückten automatischen Updates. Die Systemwiederherstellung bringt auch dann die Rettung, wenn man als Anwender Änderungen am System vornimmt oder Programme installiert, die sich nachträglich als ungünstig herausstellen.

Die Systemwiederherstellung kann eine zerschossene Windows-Installation retten. Auf diese Sicherheitsfunktion sollte man nicht verzichten.

Warum die Funktion deaktiviert ist, gibt zu Spekulationen Anlass. Eine gelegentlich geäusserte Vermutung geht dahin, dass die Systemwiederherstellung von den Benutzern oft missverstanden werde: Die halten sie für einen Ersatz der Datensicherung, was sie nicht ist. Doch selbst dann wäre es nicht einleuchtend, sie abzuschalten. Immerhin kann man sie wieder einschalten – und wie das geht, erklärt unser Video.

Keine Werbung im Startmenü!

Im Video wird ausserdem erläutert, wie die lästige Werbung im Startmenü beseitigt werden kann und welche Konfigurationsänderungen die Privatsphäre besser schützen. Die Tipps kurz zusammengefasst:

Systemwiederherstellung aktivieren. Geben Sie ins Suchfeld «Wiederherstellungspunkt erstellen» ein und öffnen Sie die Fundstelle. Wählen Sie im Dialog das Systemlaufwerk c aus, klicken Sie auf «Konfigurieren» und betätigen Sie «Computerschutz aktivieren». Es ist sinnvoll, dann gleich einen Wiederherstellungspunkt zu speichern.

Werbung im Startmenü und in den Apps. Die Option «Gelegentlich Vorschläge im Startmenü anzeigen» lässt sich in den Windows-Einstellungen bei «Personalisierung» in der Rubrik «Start» abschalten. Im Hauptbereich «Datenschutz» bei «Allgemein» sollten Sie ausserdem bei «Apps erlauben, die Werbe-ID zu verwenden» den Schalter auf «Aus» umlegen. Es gibt hier weitere Optionen, die Sie nach Gutdünken deaktivieren können. Und achten Sie auf den Link «Meine Daten verwalten, die in der Cloud gespeichert sind». Über den gelangen Sie zu den Einstellungen Ihres Microsoft-Kontos, bei dem Sie personalisierte Werbung generell abschalten dürfen.

Positionsdaten und Berechtigungen. Über die Datenschutzeinstellungen von Windows 10 regeln Sie, welche Apps Ihre Position abfragen und auf den Verlauf der Positionsdaten zugreifen dürfen. Sie regeln die Berechtigungen bei der Hardware und legen fest, welche Apps Kamera und Mikrofon verwenden dürfen und welche nicht. Bei den «Kontoinformationen» bestimmen Sie, welche Apps Zugriff auf persönliche Daten wie Name, Mail und Postadresse haben.

Gewusst wie: Das Windows-Konto lässt sich von der Cloud entkoppeln.

Ein lokales Benutzerkonto verwenden. Standardmässig verbindet Windows 10 Ihr Benutzerkonto mit einem Microsoft-Account. Das hat gewisse Vorteile: Wenn Sie Ihr Windows-Passwort vergessen, können Sie es via Internet und den Microsoft-Account zurücksetzen. Über die Cloud werden auch Windows-Einstellungen synchronisiert. Aus Privatschutz-Gründen ziehen manche Leute dennoch ein lokales Konto vor. In den Einstellungen bei «Konten» können Sie das Benutzerkonto von der Cloud entkoppeln. Klicken Sie dazu auf den Link bei «Stattdessen mit einem lokalen Konto anmelden» und folgen Sie den Anweisungen.

Wenn Sie ein Microsoft-Konto verwenden, legen Sie unter «Konten > Einstellungen synchronisieren» fest, welche Einstellungen zwischen den Geräten abgeglichen werden.

Cortana aus dem Verkehr ziehen. Microsofts digitale Assistentin tauscht viele Informationen mit dem Internet aus – auch dann, wenn Sie nur lokal auf Ihrem Computer suchen wollen. Aus diesem Grund ziehen es viele Leute vor, Cortana zu deaktivieren. Das ist in neuen Versionen von Windows 10 aber nicht mehr über die Einstellungen möglich. Für eine komplette Deaktivierung muss die Windows Registry geändert werden:

Cortana kaltzustellen, ist mit einigem Aufwand verbunden.

Beim Ast «HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\Windows Search» fügen Sie einen DWORD-Wert mit 32-Bit hinzu. Nennen Sie den «AllowCortana» und stellen Sie sicher, dass der Wert auf «0» gesetzt ist.

Falls Sie mit der Registry nicht vertraut sind, wird die Vorgehensweise im Video Schritt für Schritt vorgeführt. Details zum Umgang mit der Registry finden Sie ausserdem hier. (Tages-Anzeiger)

Wenn Windows Anlass für Stirnrunzeln gibt. Video: Matthias Schüssler

Quelle: Newsnetz, Sonntag, 26. November 2017

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