Damit Windows nicht im dümmsten Moment querschlägt

Updates sind wichtig – und bei Microsofts Betriebssystem sehr störungsanfällig. Tipps, wie ein notwendiges Übel etwas weniger lästig wird.

Baratunde Thurston ist ein Windows-Nutzer, bei dem man eine gewisse Gelassenheit vermuten würde – der Mann ist nämlich ein amerikanischer Comedian. Doch bei den Updates hört auch für ihn der Spass auf: Ein unerwarteter Neustart hat ihn viel Arbeit gekostet, weil seine Programme ohne Speichern beendet wurden.

Solche und ähnliche Klagen häufen sich in letzter Zeit: Schuld ist ein verändertes Verhalten beim Betriebssystem. Während sich früher die automatischen Neustarts nach Updates ohne Probleme vertagen liessen, ist Windows heute nicht mehr so geduldig. Updates werden zügig durchgeführt. Neustarts sollten zwar ausserhalb der normalen Nutzungszeit erfolgen. Doch wenn man seinen Computer zu ungewöhnlichen Zeiten mit ungespeicherten Dokumenten laufen lässt, kann es tatsächlich zu Datenverlust kommen.

Eigenmächtig neu gestartet – und dann minutenlang diese Ansicht hier.

Um das zu vermeiden, führen Sie Neustarts am besten gleich durch, wenn Sie dazu aufgefordert werden. Allerdings hat Windows den Hang, solche Meldungen in wirklich unpassenden Momenten anzuzeigen – zum Beispiel dann, wenn Sie gerade mit einer Präsentation loslegen möchten. In solchen Fällen gibt es die Möglichkeit, die Updates gefahrlos zu verzögern. Das tun Sie bei Windows 10 in den Einstellungen bei «Updates und Sicherheit» in den Neustartoptionen. Es gibt auch die Möglichkeit, Zeiten festzulegen, während deren Windows nicht neustarten soll.

Manchmal klemmt es gröber

Das sind aber noch nicht alle Baustellen beim Windows-Update. Es kommt immer noch vor, dass Updates scheitern und dadurch Sicherheitslücken nicht behoben werden. Das erhöht die Gefahr durch Schadsoftware, macht das System aber generell unzuverlässig. Die Behebung dieses Problems ist nicht immer einfach – doch wir geben im Video Hinweise auf die wirksamsten Methoden:

Bei Update-Problemen ist das die erste Anlaufstelle.

Die manuelle Installation: Versuchen Sie, die gescheiterten Updates manuell zu installieren. Suchen Sie das fragliche Update bei Microsoft im Downloadcenter. Es ist typischerweise an einer KB-Nummer identifizierbar, die im Windows-Updateverlauf ersichtlich ist. Laden Sie es herunter und führen Sie die Installation aus. Falls das Update auch auf diesem Weg nicht ausgeführt werden kann, erhalten Sie wahrscheinlich wenigstens eine aussagekräftige Fehlermeldung, mit der Sie das Problem eingrenzen können.

Dieses Programm hier hilft bei verklemmten Updates oft weiter.

Zurücksetzen des Update-Systems. Bei Problemen mit gescheiterten Updates kann es nötig sein, bereits heruntergeladene Dateien zu löschen. Das ist nicht ganz trivial, sollte durch ein Reparaturprogramm namens Windows-Update-Problembehandlung aber automatisch erledigt werden. Falls nicht, können Sie die Löschung auch manuell vornehmen. Sie finden sowohl das Programm als auch die Reparaturanleitung bei Microsoft unter diesem Link.

Nicht den Kopf in den Sand stecken

Was Sie übrigens nicht tun sollten: Aus lauter Frust die Update-Funktion gleich ganz abzuschalten, wie es manche Leute tun – und diese Massnahme sogar weiterempfehlen. Auch wenn dann beim Updaten nichts mehr schiefgehen kann, drohen ganz andere Gefahren, nämlich durch Viren, Würmer und Erpressungstrojaner. Schadsoftware dringt über Sicherheitslücken ins System ein – die zu schliessen eine zentrale Aufgabe der Updates ist.

Grosse Updates schnell und einfach installieren

In einer Hinsicht hat Windows aber deutlich zugelegt. Es ist nun möglich, Updates auch im lokalen Netzwerk zu verteilen. Wenn Sie mehrere Computer nutzen, muss nicht jeder einzelne die teils Gigabyte-grossen Aktualisierungen aus dem Netz ziehen, weil die Computer sich quasi gegenseitig aushelfen können. Das beschleunigt den Aktualisierungsvorgang nicht nur, es entlastet auch die Internetverbindung. Die praktische Option muss aber in den Einstellungen bei «Windows Update» unter «Erweiterte Optionen» aktiviert werden. Schalten Sie bei «Übermittlung von Updates auswählen» die Option «Updates von mehr als einem Ort» ein.

Die grösste Baustelle bei Windows sind ohne Zweifel die System-Updates. Video: Matthias Schüssler

Quelle: Newsnetz, Sonntag, 2. April 2017

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