Photoshop

Wozu taugt der Solarisationseffekt?

(msc) In Photoshop findet sich unter Filter > Stilisierungsfilter der Solarisationsfeffekt. Viele Leute, die ihn ausprobieren, denken sich: «Wie grässlich!» und lassen künftig die Finger davon. Die vermeintlich nutzlose Spielerei geht auf eine ernsthafte fotografische Technik zurück: Nach der ersten Entwicklung wird ein Abzug nochmals Licht ausgesetzt, was dazu führt, dass sich helle Bereiche abdunkeln und umgekehrt. Diese Pseudo-Solarisation kann teilweise erfolgen und zum Beispiel die Kanten betonen. (Die echte Solarisation ist im Vergleich dazu eine Verfremdung durch starke Überbelichtung.)

Die Pseudo-Solarisation wurde im 19. Jahrhundert von Armand Sabattier entdeckt. Sie ist digital nicht wirklich realisierbar, da kein Belichtungsprozess stattfindet. Man kann aber mit Negativierungseffekten spielen und seiner Fantasie freien Lauf lassen – wenn es gut aussieht, darf es als gelungene Pseudo-Solarisation bezeichnet werden.

Statt den Photoshop-Filter verwendet man besser die Gradationskurve mit einer Tal-artigen Kurve oder einen steil ansteigenden und dann flach der oberen Kante entlanglaufenden Winkel. Oft macht man sinnvollerweise erst eine effektvolle Schwarzweiss-Entwicklung. Oder man konvertiert sein Foto in den Lab-Farbraum und kehrt die Gradationskurve nur auf dem Helligkeitskanal.

Mit der Holga aufgenommene und in der Dunkelkammer entwickelte Aufnahme mit echtem (nicht digitalem) Pseudo-Solarisationseffekt. Antony Shepherd/Flickr.com, CC BY-ND 2.0

Quelle: Publisher, Freitag, 3. Februar 2017

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Thema: Prepress-Tipps
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Ausgabe: 17-1
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