Hasta la Vista – aber wie?

Tipps für Nutzer, die noch einen Computer mit Windows Vista im Einsatz haben.

Matthias Schüssler

In Prozenten ausgedrückt, ist die Zahl der vom Support-Ende betroffenen Vista Nutzer nicht sehr gross. Der Marktanteil wird noch ungefähr mit einem Prozent ausgewiesen. Ein interessantes Detail am Rand: Das vor drei Jahren eingestellte XP kommt, je nach Erhebung, noch immer auf einen Anteil von zwischen 4,8 und 9 Prozent.

In absoluten Zahlen sind das noch immer Millionen Anwender, und das könnte zu einem Sicherheitsproblem werden, nicht nur für die Update-Verweigerer, sondern für alle Nutzer des Internets. Sicherheitsexperten weisen darauf hin, dass viele der Sicherheitslücken, die künftig in Windows entdeckt werden, schon in Vista vorhanden sind. Das lade nach dem Support-Ende «geradewegs zu Angriffen ein», schreibt etwa das Fachmedium Heise.de. Die nicht mehr sicheren Computer könnten für Attacken im Web oder auch für Spamversand missbraucht werden.

Darum müssen Anwender handeln, die noch einen Vista Computer im Einsatz haben. Ob Sie dazugehören, sehen Sie, wenn Sie die Windows- und die Pause-Taste (rechts oben) gleichzeitig drücken. Dann erscheinen die Systeminformationen, in denen die Version ausgewiesen wird.

Falls ja, haben Sie folgende Möglichkeiten:

Einen neuen PC anschaffen. Dieser Schritt drängt sich allein deswegen auf, weil die Hardware aus der Vista Ära nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist. Ersatzgeräte gibt es in allen Preisklassen, auch zum Schnäppchenpreis: Laptops mit Windows 10 gibt es schon ab 200 Franken. Klar, bei diesen Modellen darf man keine Spitzenleistung erwarten, weswegen es sich lohnt, ein paar Franken mehr zu investieren. Doch im Vergleich zu einem zehn Jahre alten Vista Rechner wird sich selbst ein Billiggerät schnell anfühlen. Zur Übernahme Ihrer Daten und Dokumente verwenden Sie im einfachsten Fall ein Speichermedium wie einen USB-Stick oder eine externe Festplatte, auf das Sie den Inhalt des Dokumentenordners kopieren. Es gibt bei Windows auch ein Programm, das bei der Übernahme hilft. Es heisst Windows Easy-Transfer und ist unter der Adresse bit.ly/ winmigration beschrieben.

Die PC-Ära beenden. Stellen Sie sich auch die Frage, ob ein Windows-PC noch die beste Wahl ist. Surfen können Sie hervorragend auch mit einem Tablet. Wenn Sie eine externe Tastatur verwenden, steht dem Mailen und der Arbeit mit einfachen Dokumenten nichts im Weg. Der grösste Pferdefuss dieser Lösung besteht darin, dass Sie sich mit der Cloud anfreunden müssten. Denn eine Datenverwaltung auf dem Gerät ist bei einem Tablet knifflig oder (beim Apple iPad) nicht vorgesehen.

Eine Alternative könnte auch ein Chromebook sein. Das ist ein relativ günstiges Gerät, das obendrein quasi wartungsfrei ist. Nachteil: Sie können ohne Internetverbindung nur eingeschränkt arbeiten, da alle Daten bei Google in der Cloud gespeichert werden – auch die Datenübernahme ist nur per Cloud möglich.

Den alten PC auf Linux umrüsten. Das Open-Source-Betriebssystem gibt es in diversen, speziell auf alte Computer zugeschnittenen Varianten, namentlich Puppylinux, Lubuntu, Linux Lite, Tiny Core, Sparky Linux oder Antix, um nur einige zu nennen. Vorteil: Sie brauchen keine Anschaffung zu tätigen. Nachteil: Sie müssen sich in das neue System einarbeiten, Beschreibungstexte sind oft nur in Englisch vorhanden, und die Datenübernahme ist knifflig, weil die Ablage anders strukturiert ist.

Egal, für welchen Weg Sie sich entscheiden: Legen Sie vor dem Umstieg eine Sicherung Ihres Benutzerordners und aller anderen wichtigen Daten auf einem externen Speichermedium an. So geht selbst bei einer Umstiegspanne nichts verloren. Ausführliche Tipps zur Datensicherung finden Sie unter bit.ly/backuptipps.

Quelle: Tages-Anzeiger, Mittwoch, 25. Januar 2017

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