Entschuldigung, Ihr Home-Knopf ist kaputt!

Von Matthias Schüssler

Das iPhone erkennt offenbar defekte Home-Buttons und schaltet den virtuellen Knopf ein. Ein Eingeständnis einer grossen Schwachstelle? Plus: Teslas Autopilot, der keiner ist.

Digital kompakt: 17. Oktober 2016

+++ «Ihr Home-Knopf braucht einen Service.» +++ Fingerabdruck weniger geschützt als Sperrcode? +++ Der Autopilot ist nur ein Assistent +++ Mehr als die Hälfte der Webserver verschlüsselt

«Ihr Home-Knopf braucht einen Service.» In einem Forum von Mac Rumors ist ein Screenshot aufgetaucht, der eine neue Funktion des iOS-Betriebssystems zeigt: Wenn ein Defekt des Home-Buttons erkannt wird, aktiviert das Gerät automatisch den virtuellen Home-Knopf, der im Display eingeblendet wird. Das ist offenbar eine Reaktion darauf, dass kaputte Home-Buttons ein weit verbreitetes Problem darstellen. Beim iPhone 7 hat Apple den mechanischen Knopf durch einen kapazitiven ersetzt, der weniger fehleranfällig sein dürfte.

Fingerabdruck weniger geschützt als Sperrcode? Wer zum falschen Zeitpunkt im falschen Haus ist, könnte in den USA dazu gezwungen werden, seinen Fingerabdruck zur Entsperrung seines Smartphones zur Verfügung zu stellen. «Forbes» berichtet, eine Staatsanwältin in Kalifornien habe einen entsprechenden Gerichtsbeschluss erwirkt. Rechtsexperten halten einen so weitgefassten Beschluss für Amtsmissbrauch. Die Empfehlung lautet nun, im Zweifelsfall auf den Fingerabdrucksensor zu verzichten: Zur Übergabe seines Sperrcodes kann man in den USA nämlich nicht gezwungen werden.

Der Autopilot ist nur ein Assistent. Das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) verlangt vom kalifornischen Autohersteller Tesla, nicht mehr mit der Bezeichnung «Autopilot» zu werben. Diese sei irreführend, da es sich nur um einen Assistenten handle. Wer den Assistenten benutzt, müsse weiterhin seine Aufmerksamkeit ständig auf das Verkehrsgeschehen richten. Gemäss Heise.de wird auch in den USA die Bezeichnung Autopilot kritisiert, da es eine falsche Vorstellung vermittle. Im Mai ist in Florida ein Automobilist bei eingeschaltetem Assistenten ums Leben gekommen, als er unter den Anhänger eines Lastwagens fuhr.

Mehr als die Hälfte der Webserver verschlüsselt. Die Hälfte aller Webserver verwenden inzwischen HTTPS zur abhörsicheren Übertragung der Daten zu den Browsern der Server. Das vermeldet Heise.de in Berufung auf den Tweet eines ehemaligen Mozilla-Mitarbeiters, der nun bei einer Ausgabestelle von entsprechenden Zertifikaten beschäftigt ist. Auch Google hat vor kurzem diesen Trend vermeldet. Der Chrome-Browser wird ab Januar 2017 vor Websites warnen, die nur HTTP und nicht HTTPS nutzen.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 17. Oktober 2016

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