35 Ferien-Tipps rund ums Handy und Co.

Matthias Schüssler, Rafael Zeier

Die Digital-Experten von haben ihre besten Tipps für Smartphones, Fotografie und Urlaub zusammengetragen.

1. Ausrüstung: Strom und Co.

Die digitale Herrlichkeit findet ein jähes Ende, wenn der Akku leer ist. Ein eben noch smartes Telefon wird zum Dummklotz und zu Ballast. Auf wie viele Kabel und Ladegeräte man angewiesen ist, merkt man, wenn man für die Ferien packt. Handy und Tablet haben vielleicht noch dasselbe Kabel, aber für Fotokamera oder gar Smartwatch braucht es spezielle. Praktisch sind darum USB-Mehrfachstecker, mit denen man gleich mehrere Geräte gleichzeitig laden kann. So kann man immerhin das eine oder andere Netzteil zu Hause lassen und muss nur das Kabel mitnehmen. Ein Stromadapter fürs Reiseland ist Pflicht und gehört zuoberst auf jede Packliste. Diesen kauft man am besten schon zu Hause. Wer erst am Flughafen oder am Ferienort dran denkt, zahlt meistens drauf. Spartrick: Ein Adapter reicht, wenn man daran eine Steckerleiste anschliesst. Unterwegs helfen die allerdings wenig. Da empfiehlt sich ein Zusatzakku, wie man ihn in der Schweiz sogar am Kiosk für wenige Franken bekommt. Besonders abenteuerlustige Zeitgenossen greifen zum Solarladegerät. So geht einem auch in der Wildnis der Strom nicht aus (Das Nomad 7 im Test).

 

2. Konnektivität, Verbindung nach Hause und keine Verbindung ins Büro

Wie verbunden will man sein? Manchen Ferienreisenden genügt ein gelegentlicher Kontakt mit dem Internet. In diesem Fall reicht es völlig, wenn das Hotel Gratis-WLAN anbietet oder man ab und zu in einem Beizli Station macht, das den Gästen drahtloses Internet offeriert. Für den grösseren Datenhunger erkundigt man sich noch zu Hause beim Mobilfunkanbieter nach einem Roaming-Zusatzpaket für die Ferien. Da diese nach wie vor nicht sonderlich günstig sind, kann man sich auch vor Ort eine lokale SIM-Karte besorgen. Bei Telefonen mit zwei SIM-Karten-Slots verwendet man diese zweite Karte parallel zu der Schweizer SIM. Oder man beschafft sich einen mobilen WLAN-Hotspot (rund 100 Franken). In den steckt man die SIM-Karte eines lokalen Mobilfunkanbieters. Mit dem passenden Prepaid-Datentarif können Sie per WLAN mit allen Ihren mitgeführten Geräten ins Netz.

Falls Sie keinen bezahlbaren Roamingtarif haben, stellen Sie sicher, dass das Roaming am Telefon abgeschaltet ist.

 

Für den Kontakt nach Hause verwenden Sie eine App wie Touchnote, mit der Sie Postkarten am Telefon oder Tablet gestalten und als richtige Postkarte an Freunde und Bekannte schicken. Mit Postcard Creator der Schweizer Post dürfen Sie alle 24 Stunden eine Gratispostkarte verschicken. (Achtung, das erstmalige Anmelden ist aufwendig. Besser schon zu Hause erledigen.)

 

Mit Touchnote wird aus den per Smartphone geschossenen Fotos eine richtige Postkarte.

Und apropos Verbindung nach Hause: Der Erholung wegen vermeiden Sie es, unerwartet mit Arbeit konfrontiert zu werden. Schalten Sie beim Mail den Autoresponder ein und deaktivieren Sie alle arbeitsbezogenen Benachrichtigungen.

3. Handy einsatzbereit

Für den Strand und Wasseraktivitäten ist es sinnvoll, das Telefon entsprechend zu schützen. Es gibt spezielle Schutzbeutel, beispielsweise die wasserdichten Tüten von Loksak (erhältlich in Sport- und Outdoorläden). Sie können aber auch einen verschliessbaren Gefrierbeutel verwenden.

Kein Problem, wenn das Handy in den Pool fällt. (Zumindest, wenn es vorher in diese Tüte gepackt wurde.)

Vorausschauende Zeitgenossen aktivieren die Suchfunktion, mit der sich ein abhandengekommenes Telefon aufspüren lässt (allerdings nur, wenn es Verbindung zum Netz hat). Bei Apple-Telefonen heisst sie iPhone-Suche, bei Google-Telefonen Android-Geräte-Manager.

Und wir empfehlen, vor dem Reiseantritt alle Apps zu aktualisieren und eine Umrechnungs-App bzw. einen Währungsrechner und allenfalls auch einen digitalen Reiseführer wie Tripadvisor oder Tripwolf bereitzuhalten.

4. Sicherheit

Ferienzeit ist Diebstahlzeit. Wenn Sie es nicht ohnehin schon machen, erstellen Sie jetzt noch ein Back-up Ihres Handys – entweder auf dem Computer oder in der Cloud. So ist der Ärger nur halb so gross, wenn das Smartphone am Strand gestohlen wird oder nach einem unfreiwilligen Bad im Salzwasser den Geist aufgibt. Wichtig auch: Setzen Sie einen PIN-Code für Ihr Telefon. Das wäre auch zu Hause wichtig, ist aber in Ländern mit erhöhtem Diebstahlrisiko unverzichtbar.

Wer seine Onlinekonten mit Zweistufenauthentifizierung gesichert hat, was sowieso eine gute Empfehlung ist, darf sein Handy nicht vergessen. Ohne das SMS mit den Log-in-Daten kommt man sonst in den Ferien nicht an seine Daten. Apps wie Securesafe eignen sich nicht nur zum Speichern von Passwörtern. Bei solchen Apps kann man auch Passkopien und Reisedokumente sicher hinterlegen. Wer weiss, vielleicht ist man plötzlich froh darum. Wer sein Zuhause nicht aus der Ferne per WLAN-Kamera überwachen will und sich auch nicht das WLAN mit den Nachbarn teilt, kann und sollte in den Ferien Router und Co. ausstecken.

Sind Reisedokumente bei Securesafe.com in digitaler Form hinterlegt, lassen sie sich im Notfall von überallher abrufen.

5. Navigation und Orientierung

Falls Sie ohne mobiles Internet unterwegs sind, aber das Smartphone als Navigationshilfe trotzdem schätzen, sollten Sie Offlinekarten Ihrer Ferienregion bereithalten. Eine separate Navigations-App ist nicht mehr nötig; Google Maps lädt (über den Offlinekarten-Befehl) den auf dem Display sichtbaren Kartenbereich aufs Gerät herunter. (Das Patentrezept vom kommenden Sonntag wird diese Funktion ausführlich vorstellen.)

Auch die Übersetzungs-App Translate von Google speichert inzwischen für die Nutzung ohne Internet Wörterbücher auf dem Telefon. Den Download initiieren Sie in den Einstellungen der App. Eine gute Alternative zum Google-Angebot ist Here Maps.

Falls an Ihrer Feriendestination der Fahrvermittlungsdienst Uber ein sinnvolles Transportmittel ist, sollten Sie sich vorab anmelden und mit der Uber-App vertraut machen.

Am Ferienort mit Uber von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit brausen? (Foto: Kai Pfaffenbach, Reuters)

6. Fotografie

Damit es in den Ferien nicht zum Fotofrust kommt, lohnt es sich, schon ein paar Tage vor der Abreise ein paar Sachen zu planen. Das Wichtigste überhaupt ist zu entscheiden, wie man seine Ferienfotos sichern möchte. Speicherkarten haben die unschöne Eigenschaft im besten Moment kaputtzugehen. Darum lohnt es sich, Fotos schon in den Ferien entweder auf einem zweiten Gerät (Laptop, Tablet, Handy) oder in der Cloud (Google Fotos) zu sichern. Dem Rücken zuliebe empfehlen wir, nur die wirklich wichtigsten Fotoutensilien mitzunehmen. Muss das Makroobjektiv wirklich mit, und macht die wasserdichte Actionkamera in den Bergen Sinn? Das grosse Stativ kann man dafür meist gut zu Hause lassen. Für die paar Sonnenuntergänge und Zeitraffer reicht auch ein kleines. Wer in einer anderen Zeitzone fotografiert, sollte unbedingt auf der Kamera die Uhrzeit anpassen. Sonst gibt es ein Wirrwarr aus Handyaufnahmen und solchen mit der Kamera. Das kann man zwar manuell korrigieren, aber wer will das schon?

Ob ein Selfiestick wirklich zur Ferienausrüstung gehört, darüber scheiden sich die Geister. (Foto: Michele M. F., Milano, Wikipedia, CC BY-SA 2.0)

7. Unterhaltung

Cloud-Dienste machen vieles im Leben komfortabler. Aber wehe, wenn die Internetverbindung weg ist. Darum unbedingt noch diese paar Handgriffe vornehmen, bevor man in den Flieger steigt: Aktivieren Sie den Offlinemodus bei den Lieblings-Playlists Ihres Streamingdienstes. Schauen Sie, dass Ihr E-Reader auf dem neusten Stand ist und kein Buch fehlt. Installieren Sie ein paar Spiele-Apps, die offline funktionieren. Füllen Sie Ihr Pocket-Archiv mit neuen Artikeln, die Sie offline lesen wollen. Laden Sie die neusten Podcasts herunter. Schliesslich will niemand – gerade auf einem Langstreckenflug – auf das Unterhaltungsprogramm der Fluggesellschaften angewiesen sein. Aus demselben Grund sollte man, wenn man welche hat, die eigenen Kopfhörer mitnehmen. Wer im Hotelzimmer etwas mehr Flexibilität möchte, sollte einen Streamingstick mitnehmen. Mit einem Chromecast etwa kann man in vielen Fällen eigene Sachen über den Hotelfernseher anschauen. Wer in den Ferien auf heimische TV-Sendungen nicht verzichten will, kommt häufig nicht um einen VPN-Dienst herum. So kann man ein Fussballspiel trotzdem gratis schauen, auch wenn es im Ferienland nur im Pay-TV läuft. Die Feriennachbarn mögen diesen letzten Tipp verfluchen, aber mit etwas Menschenverstand und Anstand lässt sich Ärger vermeiden: Nehmen Sie einen kleinen Bluetooth-Lautsprecher mit. Die Ferien sind zu kurz für schlechten Klang.

Mit dem Chromecast-Adapter kann man sich im Hotel eigene Inhalte am Fernseher ansehen.

Quelle: Newsnetz, Mittwoch, 6. Juli 2016

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