Stoppt Adele den Streaming-Höhenflug?

Matthias Schüssler

Digital kompakt +++ Twitter-Nutzer ausgespäht? +++ Verschärfung des Urheberrechts in Grossbritannien +++ Hin und Her bei OneDrive geht weiter

Stoppt Adele den Streaming-Boom?

Das Streaming hatte der Musikindustrie nach vielen mageren Jahren endlich wieder nennenswerte Einnahmen beschert. Doch da kommt Adele daher, die ihr neues Album «25» nur als CD und als Download absetzt – und damit äusserst erfolgreich fährt: Ihre Platte ist in der Hitparade auf Platz 1 eingestiegen, ein Kunststück, das zum letzten Mal Coldplay vor 15 Jahren gelungen ist (Daily Mail). Nun spekuliert Heise.de darüber, dass andere Musiker Adeles Beispiel folgen und so dem Streaming-Höhenflug ein abruptes Ende bescheren könnten. Die Musiker stören sich daran, dass ein Grossteil der Streaming-Kunden mit dem Gratisangebot zufrieden ist. Marktführer Spotify habe zwar mehr als 75 Millionen Nutzer. Doch nur 20 Millionen seien gewillt, für ihr Abo Geld zu bezahlen.

«25» von Adele ist auch abseits der Streaming-Dienste äusserst erfolgreich. Bild: Alexander Schippers/Keystone

Ein «staatlicher Hackerangriff» auf Twitter-Nutzer?

Der Mikroblogging-Dienst Twitter hat Mails an einzelne Nutzer in Österreich geschickt. Darin heisst es: «Rein vorsorglich möchten wir Sie darüber informieren, dass Ihr Account zu einer kleinen Gruppe von Accounts gehört, die Ziel eines staatlich motivierten Hackerangriffs geworden sein könnten. Das bedeutet, dass die Hacker möglicherweise mit einer Regierung in Verbindung stehen. Wir vermuten, dass Daten und Informationen wie zum Beispiel E-Mail-Adressen, IP-Adressen und Telefonnummern ausspioniert werden sollten.»

Das machte Futurezone.at öffentlich. Offenbar sind Twitter-Nutzer betroffen, die den Dienst anonym nutzen. Twitter habe auch die Empfehlung ausgesprochen, die Identität gemäss den Tipps der Electronic Frontier Foundation zu schützen. Diese Nichtregierungsorganisation setzt sich für die Grundrechte im Informationszeitalter ein.

Eine Lizenz, um seine Möbel zu fotografieren?

Ars technica berichtet über eine in Grossbritannien anstehende Urheberrechtsreform. Diese könnte es mit sich bringen, dass Fotografen eine Lizenz einholen müssen, wenn auf den Bildern Designerobjekte wie Möbelstücke abgebildet sind – sogar, wenn sie diese Möbelstücke selbst besitzen. Der Autor geht sowohl mit den Gesetzgebern als auch mit der Indifferenz der Öffentlichkeit hart ins Gericht: «So wie die kürzliche Ankündigung eines Verbots, Privatkopien von Musikstücken im eigenen Besitz anzufertigen, kaum Wellen geworfen hat, wird die Öffentlichkeit auch diesem Beispiel von ausser Rand und Band geratenem Urheberrecht wenig Aufmerksamkeit schenken.» Dabei habe das Gesetz gerade für professionelle Fotografen massive Auswirkungen.

Das OneDrive-Hin-und-Her geht weiter

Das Gerangel um den Speicherplatz bei OneDrive geht weiter: Im Oktober vor einem Jahr hatte Microsoft angekündigt, das Speicherlimit für Abonnenten von Office 365 gänzlich aufzuheben. Anfang November war der unlimitierte Speicherplatz wieder abgeschafft worden, «nachdem ihn die Leute für unlimitiertes Speichern benutzt hatten», wie Ars technica süffisant geschrieben hatte. Auch für die Nutzer ohne Bezahlabo wurde das Limit auf 5 GB herabgesetzt.

Das hatte massive Proteste zur Folge, in einem Forum hatten mehr als 72’000 Kunden ihren Speicher zurückverlangt. Jetzt hat Microsoft diesbezüglich eingelenkt, wie Golem mitteilt: Wenn man sich bis Ende Januar 2016 beim Bonusprogramm beteiligt, kann man seine kostenlosen 15 GB Online-Speicher behalten.

Elon Musk fürchtet um seine Weltraumpläne

Der Elektroauto-Pionier Elon Musk beschränkt seine Ambitionen bekanntlich nicht auf den Planeten Erde. Er hatte auch die Idee, den Mars zu kolonialisieren, und zu diesem Zweck hat er das Raumfahrtunternehmen Spacex gegründet. Damit der Planet für Menschen bewohnbar wird, soll mittels Wasserstoffbomben eine Terraformation ausgelöst werden. In einem Interview mit «GQ» hat er diese Pläne ausgeführt – aber auch die Angst geäussert, dass der dritte Weltkrieg ihm einen Strich durch die Rechnung macht: «Wir können diese Möglichkeit nicht ausschliessen!»

Elon Musk will den Mars bewohnbar machen – falls ihm nicht der dritte Weltkrieg dazwischenkommt.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 14. Dezember 2015

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Thema: Digital Kompakt
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