Schweizer Spiele mit internationaler Strahlkraft

Matthias Schüssler

Für einen Blockbuster à la «Angry Birds» hat es bislang nicht gereicht. Doch diverse kleine Titel haben eine internationale Fangemeinde.

«Farming Simulator»: Die virtuelle Landwirtschaft macht Millionenumsätze

Der Game-Exportschlager schlechthin kommt aus dem zürcherischen Schlieren: Die Verkaufszahlen des seit 2008 in mehreren Versionen erschienenen «Landwirtschaftssimulators» gehen in die Millionen. Im Spiel gilt es Feldfrüchte anzubauen und zu verkaufen, Nutztiere zu halten, den Maschinenpark zu pflegen und durch geschickte Planung der Arbeitsressourcen einen kleinen Bauernhof zum modernen Landwirtschaftsbetrieb zu entwickeln. Der Simulator, der bei der Spielplattform Steam phasenweise die Hitparade anführte, ist nicht nur für Windows und Mac, sondern auch für Xbox und Playstation und für Mobilgeräte erhältlich.

«Orbital»: Game-Erfolg von Steve Jobs› Gnaden

Das Geschicklichkeitsspiel zündet ein optisches Feuerwerk. Ziel ist es, mit einer Kanone Ringe abzufeuern, die im Spielfeld anwachsen und wiederum getroffen werden müssen – aber ohne dass ein Schuss in den «Todesstreifen» am unteren Rand prallt. «Orbital» war bei der Lancierung des iPad 2010 auf dem Gerät vorinstalliert, das Steve Jobs der Weltöffentlichkeit präsentierte. Das von der Zürcher Softwareschmiede Bitforge entwickelte Spiel gehört heute zu den Klassikern für die Apple-Mobilgeräte. Es bietet mehrere Spielvarianten und kann einzeln oder im Multiplayer-Modus gespielt werden.

«First Strike»: Mit der richtigen Strategie ist der Atomkrieg zu gewinnen

Die Rüstung vorantreiben, Waffenarsenale aufbauen und dann einen erfolgreichen Erstschlag wagen – der Erfolgstitel der Zürcher Blindflug-Studios von 2014 richtet sich an kühle Strategen, die mit ihrer imperialistischen Ader zumindest einen 3-D-Globus unterjochen wollen. Das knifflige Strategiespiel – das gut versteckt auch eine friedfertige Konfliktlösung anbietet – hat gerade wegen seiner hartgesottenen Spielidee weltweit diverse Medienberichte ausgelöst, mehrere Preise abgeräumt und es in die Top 30 der Store-Verkaufsrangliste geschafft.

«Perils of Man»: Eine Schweizer Heldin belebt das Adventure-Genre neu

Das Schweizer Abenteuerspiel «Perils of Man» (2014) hat auch eine Schweizer Heldin: Ana Eberling entdeckt auf der Suche nach ihrem verschollenen Vater das geheime Räderwerk des Universums. Das in Erlenbach von If Games entwickelte Spiel wird für seine Geschichte und die anrührende Grafik gelobt – und mit Preisen ausgezeichnet.

«Train Fever»: Von den Nutzern angeschobene Zugsimulation

Es gilt, in der Aufbausimulation ein gut geöltes Verkehrsnetz für Waren- und Personentransporte aufzubauen und bis zu 25 Städte zu verbinden. Das Spiel knüpft an Klassiker wie «Railroad Tycoon» von 1990 an und vermag laut Kritikermeinung diese Fussstapfen dank moderner Konzepte gut auszufüllen – beispielsweise weil jeder Passagier einzeln simuliert wird. Eine Besonderheit von «Train Fever» ist, dass der Titel des Schaffhauser Studios Urban Games über Crowdfunding von den Nutzern vorfinanziert wurde.

«Folt»: Das Falt-Puzzle des Zürcher Game-Stars

Der Zürcher ­Daniel Lutz sei der Star der Schweizer Entwicklerszene, hat «20 Minuten» 2014 behauptet – auch dank «Folt». Das Puzzle hat eine minimalistische Grafik und ein simples Spielprinzip, bei dem man durch Umfalten eines Papierstreifens zusammenhängende farbige Flächen bilden muss.

Quelle: Newsnetz, Dienstag, 26. Mai 2015

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