Emulatoren
Alte Games am Leben erhalten
Ein Emulator vermittelt zwischen den Hardwareplattformen. Er führt Programme auf fremden Systemarchitekturen aus. Alte DOS-Programme etwa sind nicht mit den modernen Prozessoren kompatibel, doch mit DOS-Box (dosbox.com) bringt man sie auf Windows, Macs und selbst auf Tablets zum Laufen.
Der Emulator bildet die Systemumgebung der fremden Hardware nach, übersetzt die Aufrufe für die vorhandenen Schnittstellen und liefert Rechenergebnisse in der erwarteten Form. Die Übersetzungsarbeit ist rechenintensiv, doch wenn alte, um Potenzen langsamere Plattformen emuliert werden, bewältigen moderne Rechner das problemlos. Die Website Archive.org, die 2400 Spieleklassiker archiviert hat, führt Games ohne Installation direkt im Browser aus.
Emulatoren gibt es für viele Kombinationen von Quell- und Zielsystemen. WinUAE (winuae.net) bringt für den Amiga geschriebene Programme auf den Windows-PC. Stella (stella.sourceforge.net) nimmt sich der überaus populären Heimspielkonsole Atari 2600 an. Mame (mamedev.org) emuliert Videospielautomaten der 70er- und 80er-Jahre und belebt Klassiker wie «Pong», «Asteroids» und «Pac-Man» wieder. Das Schwesterprojekt Mess (mess.org) kümmert sich um die Heimspielkonsolen, -computersysteme und programmierbaren Taschenrechner von Nintendo, Commodore, Apple, Amiga, Sinclair, Texas Instruments und vielen anderen. 250 Systeme aus fünf Jahrzehnten werden abgedeckt.
Das Problem: Der Emulator emuliert nur die Hardware. Urheberrechtlich geschützte Spiele und Betriebssysteme werden nicht mit dem Emulator vertrieben – auch wenn sie im Internet durchaus aufzufinden sind. Der legale Weg ist, sie aus den Original-Speicherbausteinen, den «ROMs», auszulesen und in eine Datei zu übertragen, die der Emulator nutzen kann. Das «Dumping» ist je nach ROM sehr schwierig und kann erfordern, dass der Speicherstein von der Platine abgelötet wird. (schü.)