iPhone

Wie Apple Ihre Familie organisiert

Mit dem neuen Betriebssystem iOS 8.1 erhielt ich am iPhone eine Zusatzfunktion in Form einer schmalen, grauen Leiste über der Tastatur, die jeweils drei Vorschläge für Begriffe anzeigt, die man gerade tippt. Nun fehlt diese Funktion plötzlich wieder. Und eine zweite Frage: Als ich diesen Sommer ein iPhone 5C für meinen Sohn kaufte, richtete ich darauf meine eigene Apple-ID ein. Nun stellt sich heraus, dass er alles, was an meine Handynummer geschickt wird, ebenfalls erhält.

Florina Saladin, via Mail

Die Vorschläge für die Texteingabe schalten Sie bei iOS 8 in den Einstellungen ein und aus. Öffnen Sie «Allgemein > Tastatur» und aktivieren Sie «Vorschläge: ein».

Was die Apple-ID angeht, besteht tatsächlich eine grosse Konfusionsgefahr, wenn Sie diese innerhalb der Familie teilen. An der Apple-ID hängen viele persönliche Daten. Und mit iOS 8 wird sie zum «Hand-off» verwendet. Das ist die Funktion, die Anrufe und Nachrichten von einem Gerät an ein anderes weitergibt und es ermöglicht, mit Apps geräte-übergreifend zu arbeiten.

Es ist daher sinnvoll, wenn alle Familienmitglieder eigene Apple-IDs nutzen. Zumal es in iOS 8 neu die Familienfreigabe gibt. Unter einer «Familie» stellt sich Apple einen Verbund von bis zu sechs Leuten vor – Grossfamilien dürfen sich durchaus diskriminiert fühlen. Familienmitglieder können einen gemeinsamen Foto-Stream pflegen, einen Familienkalender führen und sich gegen­seitig über den Aufenthaltsort der ­anderen informieren lassen.

Der grösste Vorteil der Familienfreigabe ist, dass alle Mitglieder die iTunes-Einkäufe verwenden dürfen. Einmal gekaufte Apps, Bücher, Musik und Filme stehen allen zur Verfügung. Eine Einschränkung besteht darin, dass Apps fürs Family-Sharing freigegeben sein müssen. Wenn ein Entwickler das verweigert, kann eine App laut Iphoneblog.de noch nicht einmal mehrfach gekauft werden. Das ist eine lästige Neben­wirkung der Familienfreigabe.

Wer nicht möchte, dass gewisse Einkäufe für alle sichtbar sind, blendet diese gemäss der Anleitung unter http://bit.ly/its-ausblenden im Store aus.

Die Familienfreigabe wird in den Einstellungen unter «iCloud» eingerichtet. Bei der Einrichtung erhält jedes Familienmitglied eine Rolle zugewiesen. Der «Familienorganisator» richtet die Freigabe ein und holt die restlichen Mitglieder dazu. Er muss seine Kreditkarte ­hinterlegen. Über sie werden die Einkäufe abgewickelt. Kinder dürfen im Store nicht direkt einkaufen, sondern müssen den Familienorganisator um ­Erlaubnis fragen. Er ist in Apples klassischem ­Familienbild das Oberhaupt, das die Ausgaben kontrolliert.

Über die Familienfreigabe ist es auch möglich, Kinder unter 13 Jahren mit ­einer Apple-ID auszustatten. Das war bis anhin nicht erlaubt.

Das Familienoberhaupt nickt digitale Einkäufe ab. Screen: Apple

Quelle: Der Bund, Dienstag, 18. November 2014

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