Matthias Schüssler

Akkus

Die Ausdauer der Mobilgeräte steigern

Wie man iPhone, Mac und iPad laden muss, wird kontrovers diskutiert. Früher war die Empfehlung, die Batterie ganz zu leeren und dann ganz vollzuladen. Muss ich bei voller Ladung das Gerät sofort abziehen, oder kann ich es am Netzkabel lassen?

Daniel Feurer, via Mail

Es ist tatsächlich so, dass Akkus nicht überladen werden dürfen. Die Steuerungselektronik verhindert das aber automatisch. Sie dürfen Ihre Geräte am Netzkabel lassen, selbst wenn die Ladestandsanzeige 100 Prozent anzeigt.

Die alte Empfehlung, die Akkus niemals halb leer aufzuladen oder vor dem vollständigen Laden abzuhängen, gilt heute nicht mehr. Sie diente als Schutz vor dem berüchtigten Memory-Effekt. Er führte zu einer Verringerung der ­Kapazität. Dieses Problem tritt bei modernen Akkus nicht mehr auf. Bei ihnen ist es vielmehr so, dass die Lebensdauer gesteigert wird, wenn die Akkus nicht ständig komplett entladen werden.

Sinnvoll ist, alle vier bis sechs Wochen das Gerät aus dem vollen Ladezustand ohne Zwischenladungen komplett entladen zu lassen, bis es sich selbst abschaltet. Das dient der Kalibration der Ladestandsanzeige.

Einige weitere Tipps zur Pflege der mobilen Energielieferanten:

  • Unbenötigte Geräte sollten nicht mit komplett leerer Batterie gelagert werden. Akkus weisen eine gewisse Selbstentladung auf. Sie verlieren an Kapazität, selbst wenn sie keine Elektronik speisen. Diese Selbstentladung kann bei einem leeren Akku zu einer irreversiblen Tiefentladung führen.
  • Gelagert werden Akkus bei Raumtemperatur. Auch beim Betrieb sollte man die Akkus in ihrem Komfortbereich betreiben, den Apple mit 22 Grad angibt. Kälter als 0 Grad sollte es nicht werden. Bei der Winterwanderung trägt man das Telefon am besten am Körper. Und bei der Durchquerung des Death Valley packt man es in die Kühlbox. Wichtig ist, das Telefon nicht im heissen Auto liegen zu lassen und ihm Ruhe zu gönnen, wenn es in der Hand während eines anspruchsvollen Spiels heissläuft.
  • Das gilt analog auch für mobile Computer. Bei ihnen ist es wichtig, dass die Lüftungsschlitze immer frei sind und die im Inneren entstehende Hitze abziehen kann. Für den Akku ist es nicht optimal, wenn der Laptop im Bett benutzt wird und in der Daunendecke versinkt!
  • Damit der Akku lange durchhält, drehen Sie die Helligkeit des Displays zurück und schalten Bluetooth und WLAN ab, wenn Sie diese Dienste nicht benötigen und kein WLAN-Netz in Reichweite ist. Ansonsten lassen Sie WLAN eingeschaltet: Die Datenübertragung benötigt auf diesem Weg deutlich weniger Energie als per Mobilfunknetz.
  • Aktivieren Sie die Push-Benachrichtigungen nur für die Apps, von denen Sie Echtzeitinformationen benötigen. Prüfen Sie unter «Datenschutz > Ortungsdienste» auch, welche der aufgeführten Apps wirklich auf Positionsdaten angewiesen sind. Und schränken Sie in den Einstellungen von iPhone und iPad unter «Allgemein» die Hintergrundaktualisierungen ein. Gerade Letzteres wirkt sich positiv auf die Akku-Ausdauer aus.

Mythen und Fakten zum Umgang mit dem Akku mobiler Geräte. Foto: schü.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 22. September 2014

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Thema: Kummerbox
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