Digitale Medien

Das Ordnungsprinzip für Fotos und Musik

Ich habe auf einem USB-Stick MP3-Dateien nach meinem Geschmack geordnet und möchte diese nun speichern. Wie geht das? Wenn ich den USB-Stick rausnehme, ist die Reihenfolge wieder alphabetisch!

Elisabeth Leuthold, via Mail

Für diese Antwort muss ich etwas ausholen: Digitale Medien, Musikdateien und Bilder können auf der Ebene des Dateisystems organisiert werden. So handhaben Sie es auf Ihrem USB-Stick: Sie passen die Dateinamen an, verstauen die Dateien in Ordner und Unterordner und ordnen die Dateien per Windows Explorer bzw. über den Finder von OS X an.

Dieses Prinzip ist für Musik-, aber auch für Fotodateien zu wenig flexibel. Von diesen Dateien sind typischerweise viele vorhanden, sodass man sie nach variablen Kriterien auswählen und sortieren will. Darauf ist das Dateisystem nicht ausgelegt. Die Sortierung können Sie zwar manuell anpassen, aber sie ist nicht persistent, weil die Datenverwaltungsprogramme die Dateien nach Bedarf mal alphabetisch, nach Änderungsdatum oder Dateigrösse sortieren.

Um diese Schwächen auszubügeln, weisen Musikdateien genauso wie Fotos die sogenannten Metadaten auf. Das ist ein Datensatz aus beschreibenden Einträgen, der den eigentlichen Nutzdaten hinzugefügt wird. Bei den MP3-Dateien werden als sogenannte ID3-Tags der Name des Künstlers, der Interpret, das Album, das Erscheinungsjahr, das Musikgenre, die Titelnummer und eine Wertung erfasst. Auch das Tempo des Titels darf eingetragen werden (siehe Kummerbox vom 7. April), und selbst der Liedtext lässt sich hinterlegen.

Bei den digitalen Fotos gibt es Exif- und IPTC-Metadaten. Im ersten Datensatz werden technische Informationen wie Aufnahmezeit, Blende, Belichtungszeit und ISO-Einstellung abgespeichert. Der zweite Datensatz nimmt Informationen wie Bildtitel bzw. -legende, eine ausführliche Beschreibung, Stichworte und geografische Koordinaten entgegen.

Sie können die Metadaten über den Windows Explorer bearbeiten, indem Sie eine Datei mit der rechten Maustaste anklicken und «Eigenschaften» aus dem Kontextmenü auswählen. Einfacher geht es mit einem Musik- bzw. Fotoverwaltungsprogramm. Ein hervorragendes Werkzeug für die Musikverwaltung ist MP3Tag (vorgestellt unter bit.ly/mp3metadata). Für die Bilder gibt es viele entsprechend gerüstete Produkte; falls Ihnen eines fehlt, probieren Sie es mit Geosetter (bit.ly/fotometadata).Bei diesen Metadaten handelt es sich um Standards, die von den gängigen Programmen unterstützt werden. Ihre Angaben sind nicht an ein Softwareprodukt gebunden, sondern bleiben beim Programmwechsel erhalten. Wichtig ist, dass die Daten direkt in den Dateien gespeichert werden und nicht nur in der programmspezifischen Datenbank.Was die individuelle Reihenfolge bei den MP3-Titeln angeht, so richten Sie dafür in der Musiksoftware Ihrer Wahl – zum Beispiel iTunes, Windows Media Player, VLC – einfach eine Wiedergabeliste ein.

Musik und Fotos über die Metadaten in den Griff bekommen. Screen: TA

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 26. Mai 2014

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Thema: Kummerbox
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