Eine Mischung aus «Tetris» und Sudoku

Matthias Schüssler

«Threes» ist ein Zahlenpuzzle fürs iPhone, das durch seine Optik und mit der versch(r)obenen Spielweise glänzt.

Die ganze Magie von «Threes» entfaltet sich in einem überschaubaren Raster von vier Reihen auf vier Spalten, die von einer Einfassung umgeben sind. Dort erscheinen Täfelchen, die man per Wischgeste en bloc innerhalb der 16 Felder verschiebt. Jedes Täfelchen trägt eine Zahl. Wenn man zwei Täfelchen mit dem gleichen Zahlenwert gegen die Wand schiebt, verschmelzen sie und addieren sich. Aus zwei Dreien wird eine Sechs, aus zwei Sechsen eine Zwölf, aus zwei Zwölfen eine 24 und so weiter. Das Ziel ist klar: möglichst grosses Wachstum zu erzielen und 48, 96 oder noch höhere Werte zu erreichen.

Das klingt in der Beschreibung umständlich, erschliesst sich einem beim Spielen aber sofort. «Threes» führt einen beim ersten Start durch die ersten Spielzüge, sodass man den Mechanismus sofort erfasst. Auch die Implikationen werden einem sofort klar: Bei jedem Zug wird von aussen ein neues Zahlentäfelchen ins Spiel gebracht. Wenn man es in mehreren Zügen nicht schafft, Täfelchen zu verschmelzen, wird der Platz auf dem Spielfeld nach und nach knapp. Wenn es keine freie Nische mehr gibt, ist das Spiel zu Ende.

Zahlenmystik auf Dreierbasis

Berücksichtigen muss man als Spieler auch, dass sich Einer- und Zweiertäfelchen speziell verhalten: Die Eins lässt sich nicht mit der Eins addieren, sondern nur mit der Zwei zu einer Drei «zusammenbauen». So hat man es im Spiel nicht mit beliebigen Zahlen, sondern nur mit den Zahlen der http://de.wikipedia.org/wiki/Titius-Bode-Reihe zu tun. Und da man mit Dreien hantiert, erklärt das auch den Namen des Spiels.

Die ausgeklügelte und packende Spielmechanik ist das eine. Die drei Entwickler haben dem Spiel auch eine schlichte und bestechend schöne Optik und eine stimmige Atmosphäre verpasst. Letztere lebt vom eingängigen Soundtrack, der auch separat erworben werden kann, und davon, dass die Zahlentäfelchen ihren eigenen Charakter haben: So wird man von der Zwölf mit einem fröhlichen «Hey!» begrüsst, während die 48 ein «Hi guys» in die Runde schmettert. Und wenn man sich beim Nachdenken zu viel Zeit lässt, dann fangen die Täfelchen an zu gähnen und zu seufzen.

Ausgezeichnetes Design

«Threes» hat am Independent Games Festival (IGF) zu Recht eine lobende Erwähnung in der Kategorie «Excellence in Design» erhalten – denn bei diesem Titel stimmt einfach alles.

Das Spiel ist für 2 Franken im App Store erhältlich.

Aus einem Guss
Für das minimalistische Grafikdesign zeichnet Greg Wohlwend verantwortlich.
Bild: PD

Wachstum, Wachstum, Wachstum!
Durch Zusammenschieben von Zahlentäfelchen addiert sich der Wert, und die Punktzahl steigt. Die Spielidee stammt vom Independent-Spielentwickler Asher Vollmer aus Los Angeles.
Screen: schü.

Game over
Wenn das Spielfeld voll und keine Zahlentäfelchen mehr zusammengeschoben werden können, ist die Partie vorbei.
Screen: schü.

Wer hat, dem wird gegeben
Bei der Abrechnung werden die hohen Zahlen extra belohnt.
Screen: schü.

Highscores
Die gespielten Partien Revue passieren lassen.
Screen: schü.

Sounds und Soundtrack
Nicht nur die Optik passt – auch die klangliche Untermalung und die Geräusche sind stimmig. Der Soundtrack von Jimmy Hinson ist über Bandcamp.com zu einem frei wählbaren Preis erhältlich.
Bild: PD

Quelle: Newsnetz, Donnerstag, 27. Februar 2014

Rubrik und Tags:

Metadaten
Thema: Newsnetz
Nr: 11636
Ausgabe:
Anzahl Subthemen: 1

Obsolete Datenfelder
Bilder: 6
Textlänge: 0
Ort:
Tabb: FALSCH