KUMMERBOX
Matthias Schüssler
Webbetrug
Eine Rechnung für nicht bestellte Waren?
Von der Firma Amazon habe ich per Mail eine Zahlungsaufforderung erhalten. Ich habe keine Bestellung aufgegeben und möchte Sie fragen: Gibt es eine Stelle, zum Beispiel einen Ombudsmann, an die ich mich wenden kann, damit ich den Betrag nicht begleichen muss?
Kurt Hagmann, Zürich
Sie können sich über www.amazon.de/gp/help/contact-us nach der Rechnung erkundigen. Dabei wird sehr wahrscheinlich herauskommen, dass keine Rechnung offen ist. In den meisten solchen Fällen stammt das Mail von Betrügern. Es handelt sich dann um den Versuch, ahnungslosen Amazon-Kunden ihre Zugangsdaten zu entlocken.
Diese Masche nennt sich «Password fishing» oder kurz «Phishing». Das Mail soll den Empfänger dazu bringen, bei Amazon die offenen Bestellungen einzusehen. Wenn der Empfänger den Link in der Nachricht anklickt, landet er nicht auf der Amazon-Website, sondern auf einem täuschend echten «Nachbau». Die dort eingetippten Zugangsdaten fallen Cyberkriminellen in die Hände.
Phishing wird seit Jahren in allen denkbaren Varianten praktiziert. Nicht nur Amazon steht im Visier. Die Cyberkriminellen verschaffen sich auch gern Zugang zu fremden Onlinebanking-Konten. Identitätsdiebstahl wird bei Mail-, Paypal-, Apple- oder Twitter-Konten praktiziert. Daher sind Mails generell verdächtig, die Sie dazu bringen wollen, Passwörter preiszugeben oder sich in eines Ihrer Benutzerkonten einzuloggen. Seien Sie gegenüber solchem Ansinnen misstrauisch und löschen Sie verdächtige Mails ohne Skrupel. Machen Sie es zur Gewohnheit, wichtige Websites nie durch einen Klick im Mail oder auf einer Website aufzurufen. Geben Sie die Adresse selbst im Browser ein oder verwenden Sie ein Lesezeichen.