Mail

Wenn statt eines Bildes nur eine Zahlenkolonne ankommt

Ich versende meine Bilder per Mac. Die meisten der Empfänger, ob Mac oder Windows, erhalten sie problemlos. Nun gibt es Empfänger, die lediglich eine lange Nummer sehen, kein Bild. Im Apple Store wurde mir mitgeteilt, dass ein solches Problem nicht bekannt sei.

Bruno Rüttimann, Richterswil

Mails lassen sich längst zwischen den Systemen versenden. Die Übertragung klappt nicht nur bei Desktop-Betriebssystemen, sondern auch mobil. Aber es gibt eine Ausnahme, die die Regel bestätigt: das Problem mit Anhängen.

Attachments machen immer wieder Probleme, weil E-Mail ursprünglich als reines Textmedium konzipiert worden ist. Die Methode, Umlaute, Sonderzeichen und Formatierungen sowie binäre Dateien zu übermitteln, wurde nachträglich auf den Standard aufgepfropft: Nicht-Text-Elemente werden codiert und nacheinander zur eigentlichen Nachricht zusammengebaut.

Und wie das so ist mit Standards – sie werden nicht immer getreu dem Buchstaben umgesetzt. Manche Hersteller, namentlich Microsoft, integrieren eigene, nicht kompatible Technologien in den Standard. Auch die vielen Uralt-Mailprogramme wie Outlook Express und exotische Webmail-Anwendungen machen E-Mail leider auch nicht gerade zuverlässiger. Darum sind Probleme wie fehlende Umlaute, falsche Formatierungen und eben verschwundene Anhänge nicht immer vermeidbar.

Im vorliegenden Fall steht Apple Mail im Verdacht. Typisch für dieses Programm sind Nachrichten, bei denen der Anfang oder das Ende fehlt – häufig dann, wenn der Empfänger die Nachrichten per Webmail direkt im Browser empfängt. Schuld ist Apples etwas exzentrische Art, die einzelnen Elemente der Nachricht zusammenzuschustern.

Um Ärger zu verhindern, senden Sie reine Textnachrichten. Wenn Sie feststellen, dass ein einzelner Empfänger Ihre Nachrichten nicht korrekt erhält, weichen Sie bei ihm auf ein anderes Mailprogramm (etwa Mozilla Thunderbird) oder auf das Webmail aus. Eine gute Möglichkeit eröffnet sich auch über eine virtuelle Festplatte wie Dropbox.com, Skydrive (Skydrive.live.com) oder Google Drive (Google.com/drive). Laden Sie Ihre Datei dort hoch, geben Sie diese frei und übermitteln Sie dem Empfänger nur den Link – das geht kaum je schief.

Eine mögliche Ursache liefert das Dateiformat: Der Empfänger braucht ein passendes Programm, um Ihren Anhang zu öffnen. Es ist bei einem anderen Betriebssystem oder bei Mobilgeräten nicht immer vorhanden. Wenn es um Textinformationen geht, kopieren Sie Ihr Dokument einfach in das Mailfenster. Sie vermeiden, dass Ihr Empfänger sich mit einem unbekannten Format herumschlagen muss. Mit den Standardformaten wie PDF für digitale Drucksachen, JPG für Bilder, RTF (Rich Text) oder HTML für Texte und MP3 für Audio sollten Sie keinen Problemen begegnen. Achten Sie auf die Grösse der Nachricht – gerade Mobiltelefon-Empfänger schätzen grosse Mailbrocken nicht.

Eine letzte Stolperfalle: Mac-Anwender haben kaum Probleme, eine Datei dem richtigen Programm zuzuordnen. Das liegt daran, dass Mac OS X den Typ und das zur Erstellung verwendete Programm in der Datei registriert. Auch eine Datei namens «Foto» wird richtig behandelt. Windows und die meisten anderen Systeme können mit dieser Datei nichts anfangen. Der Name muss hinten den Dateityp ausweisen (im Beispiel: Foto.jpg). Fügen Sie die Endung an, beziehungsweise achten Sie darauf, dass Ihr Programm beim Speichern eine Endung verwendet – in aller Regel gibt es eine passende Option dafür.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 7. Oktober 2013

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