Dateiverwaltung

Die Zuständigkeiten bei den Programmen klären

Wenn ich einem Bild in den Eigenschaften ein Programm zuweise – zum Beispiel Paint anstelle von IrfanView –, dann ändert sich das für alle Bilder auf dem PC. Kann man das nicht so ändern, dass nur das entsprechende Bild im neuen Programm geöffnet wird und sich die Eigenschaft der anderen Bilder nicht verändert?

Eugen Kästli, Schwerzenbach

Beim Mac können Sie über «Ablage > Informationen» eine Zuordnung pro Dokument vornehmen. Es ist möglich, die eine PDF-Datei per Doppelklick in Apples Programm Vorschau zu öffnen, und eine zweite PDF-Datei an den Reader von Adobe zu verweisen.

Bei Windows geht das nicht. Bei diesem Betriebssystem wird die Zugehörigkeit zwischen Dateityp und Programm über die Erweiterung bestimmt. Diese Dateierweiterung oder -endung besteht aus einem Punkt und drei oder vier Buchstaben, die am Ende des Dateinamens hängen. In der Registry-Konfigurationsdatenbank ist die Zuordnung zum Programm gespeichert. Diese besagt beispielsweise, dass Dateien mit der Endung «.jpg» in IrfanView geöffnet werden, für «.docx» Word zuständig ist und «.xlsx» in Excel aufzumachen sind.

Diese Zuordnung ändern Sie, indem Sie eine Datei markieren, auf «Organisieren > Eigenschaften» klicken und bei «Öffnen mit» via «Ändern» ein anderes Programm angeben. Bei Windows 8 finden Sie die «Eigenschaften» im Menüband unter «Start», bei XP unter «Datei > Eigenschaften».

Die Dateierweiterung ist ein Relikt aus den Anfängen der PC-Betriebssysteme, und dass Programme nur global zugeordnet werden können, ist bloss einer der Nachteile dieses Systems. Oft stolpert man auch über diese Dinge:

  • Es kommt häufig zu einem Gerangel um die Zuordnung. Nach der Installation eines neuen Programms werden die Digitalfotos nicht mehr im gewohnten Bildeditor geöffnet, sondern im neuen Programm, das sich den Dateityp «.jpg» ungefragt unter den Nagel gerissen hat. Bei der Deinstallation wird die ursprüngliche Zuordnung meist nicht wieder hergestellt, sodass der User manuell eingreifen muss. Immerhin: Bei neueren Windows-Versionen findet sich in der Systemsteuerung unter «Programme» auch die Rubrik «Standardprogramme > Standardprogramme festlegen», über die Sie Ihre bevorzugten Anwendungen zum Herrscher über die jeweils relevanten Dateitypen erklären können.
  • Mehrere Programme gleichberechtigt für einen Dateityp zu nutzen, ist nur umständlich möglich. Immerhin: Wenn Sie mit der rechten Maustaste auf eine Datei klicken, sind im Kontextmenü bei «Öffnen mit» alle Programme aufgeführt, die mit dem Dateityp umgehen können.
  • Anhand der Dateiendung lässt sich nicht immer feststellen, mit welchem Programm eine Datei geöffnet werden kann. Manche Endungen wie «.dat» werden von ganz unterschiedlichen Programmen zu verschiedenen Zwecken verwendet. Für viele Dateiendungen ist standardmässig kein Programm installiert. Wenn man solche Dateien per Mail erhält und zu öffnen versucht, dann zeigt Windows einen nicht hilfreichen Dialog an. Auf Websites wie Filext.com oder Fileinfo.com findet man aber zu Tausenden von Erweiterungen Hinweise zu geeigneten Programmen.
  • Es kommt auch vor, dass sich Dateien nicht öffnen lassen, weil sie eine falsche Dateiendung haben. Manche Anwender versuchen, eine Datei in den passenden Typ zu überführen, indem sie die Erweiterung am Ende des Namens abändern. Das führt dazu, dass sich Dateien nicht mehr öffnen lassen. In diesem Fall gibt es jedoch Mittel und Wege, die Datei trotzdem zu identifizieren. Eine Anleitung dazu finden Sie hier:
    http://bit.ly/dateiid

Um Dateien in ein anderes Format zu überführen, müssen Sie sie im passenden Programm öffnen und neu speichern, während Sie im Dialog den gewünschten Dateityp angeben.

  • Für viele Dateiarten sind diverse Endungen in Gebrauch – für Musik beispielsweise «.mp3», «.m4a» und «.flac», für Bilder «.jpg», «.png» und «.tiff». Da wäre es praktisch, seine Dateien nicht nach der eigentlichen Endung, sondern nach der Art zu sortieren, sodass alle Bilder und Musik beieinanderstehen. Das ist bei neueren Windows-Versionen möglich, indem Sie im Explorer in der Detailansicht die Spalte «Art» einblenden. Bei Windows 7 klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle der Dateiliste und wählen «Sortieren nach > Mehr». Beim neuen Windows 8 betätigen Sie im Menüband «Ansicht» bei «Sortieren nach» den Befehl «Spalten auswählen».

Die Endung gibt an, mit welcher App eine Datei geöffnet wird. Screen: TA

Matthias Schüssler

Der TA-Experte beantwortet Fragen zu Mac, Windows, Sicherheit, E-Mail, Internet und Multimedia.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 12. August 2013

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