Smartphones

Eine ernst zu nehmende Warnung?

In mehreren Apps erscheint eine Warnung, die besagt, dass mein Telefon ein Virus aufweisen könnte. Per Klick kann man es scannen. Obwohl ich vorsichtig bin, habe ich geklickt. Mit der Folge, dass meine Prepaid-Karte mit 15 Franken belastet wurde. Die Preise müssen geschickt im Kleingedruckten versteckt gewesen sein.

Hans Scheidegger, Zürich

Es ist zu vermuten, dass es sich bei dieser Warnung schlicht um eine Werbung gehandelt hat, die beim Antippen einen SMS-Austausch mit einem kostenpflichtigen Dienst nach sich zieht. Diese Masche ist nicht neu. Auch beim Surfen mit dem Desktop-Computer trifft man gelegentlich auf Werbeanzeigen, die vermeintliche Sicherheitswarnungen nachbilden, um zu einem schnellen Klick zu animieren. Beim Mobiltelefon kann eine solche unbedachte Aktion einen Anruf oder eine SMS-Nachricht – und damit unmittelbare Kosten – zur Folge haben.

Machen Sie es sich zur Faustregel, auf unvermittelt auftauchende Sicherheitswarnungen nichts zu geben. Trauen Sie nur den Sicherheitsprogrammen, die Sie selbst installiert haben oder die zum Betriebssystem gehören – ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass es sich um eine «Scareware» handelt. Das ist ein Programm, das es auf die Verunsicherung des Nutzers anlegt, um ihm Geld aus der Tasche zu ziehen.

Was die Virensituation angeht, bleiben iPhones, iPads und Windows Phone bislang verschont. Um die Sicherheit bei Apples Mobilgeräten zu wahren, sollten Sie unbedingt auf den Jailbreak verzichten. Dabei öffnen Sie das System mit der Brechstange und setzen Sicherheitsmechanismen ausser Kraft.

Bei Android ist das Risiko, sich ein echtes Schadensprogramm einzuhandeln, am grössten. Sie vermeiden eine Infektion, indem Sie Apps nur aus dem Google-Play-Store installieren. Prüfen Sie vor der Installation einer App die Erfahrungsberichte und die Berechtigungen, die eine App bei der Installation anfordert. Wenn ein Spiel oder Dienstprogramm die Erlaubnis einfordert, SMS-Nachrichten zu senden oder zu empfangen oder Anrufe zu tätigen, dann ist Misstrauen angesagt.

Ausserdem halten Sie Ihr Telefon aktuell, indem Sie Updates sofort installieren. Und beim Surfen dubiose Sites zu meiden, ist ebenfalls nicht verkehrt. Es gibt für Android auch Sicherheitsprogramme von Kaspersky, Symantec, TrustGo, Sophos und weiteren, die Sie in einer Basisversion kostenlos nutzen können – bei einer Sicherheitswarnung wird die App eines renommierten Herstellers für Klarheit sorgen.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 29. Juli 2013

Rubrik und Tags:

Faksimile
130729 Seite 26.pdf

Die Faksimile-Dateien stehen nur bei Artikeln zur Verfügung, die vor mindestens 15 Jahren erschienen sind.

Metadaten
Thema: Kummerbox
Nr: 10766
Ausgabe:
Anzahl Subthemen: 2

Obsolete Datenfelder
Bilder: 0
Textlänge: 160
Ort:
Tabb: WAHR