Festplatte

Ungleich verteilte Festplattenlast

Nach dem Kauf des Laptops vor fünf Jahren habe ich die Festplatte in zwei Partitionen unterteilt. Auf c: befinden sich das System und die Programme, auf d: meine Daten. Nun ist Laufwerk c voll und ich möchte freien Platz vom d: nach c: verschieben. Wie kann ich vorgehen ohne Datenverlust?

Anton Akermann, Jona

Eine Festplatte lässt sich in mehrere Laufwerke zerlegen, die sich wie separate Datenträger verhalten, obwohl sie physisch auf einer Platte untergebracht sind. Das sind die sogenannten Partitionen. Früher waren Partitionen wichtig, um Festplatten optimal auszunützen. Bei den Kapazitäten moderner Festplatten ist das nicht mehr nötig. Darum empfehle ich, auf separate System- und Datenpartitionen zu verzichten, weil nachträgliche Änderungen eine Heidenarbeit machen. Früher musste man die Festplatte neu partitionieren und formatieren. Heute ist es unter idealen Umständen möglich, Partitionen in der Grösse zu ändern – aber es bleibt ein heikler Eingriff, bei dem ein Problem den Verlust der Daten bedeutet und der nur nach einer vollständigen Datensicherung durchgeführt werden sollte.

Die Datenträgerverwaltung von Windows ist für die Festplatteneinteilung zuständig. Mit ihr kann man Partitionen vergrössern und verkleinern, indem man sie markiert und unter «Aktion> Alle Aufgaben» den entsprechenden Befehl auswählt. Im geschilderten Fall klappt die Vergrösserung aber nicht, weil der freie Platz direkt an die Partition c: anschliessen müsste, Sie die Partition d: aber nur am hinteren und nicht am vorderen Ende verkleinern können. Sie müssten darum die Partition d: nach dem Verkleinern nach hinten schieben – was aber nicht geht. Sie haben diese Möglichkeit immerhin mit einem kostenlosen Programm namens AOMEI Partition Assistant (www.disk-partition.com). Ein bewährtes Produkt für die Festplattenverwaltung ist Acronis Disk Director (rund 40 Euro auf Acronis.de).

Was kann man tun, wenn man nun lieber die Finger von den Partitionen lässt? Vielleicht schafft es die Datenträgerbereinigung (sie ist in der Windows-Hilfe beschrieben), genügend freien Platz zu schaffen. Mit dem kostenlosen Programm WinDirStat (beschrieben unter http://bit.ly/datenbrocken) findet man die grossen Dateien, die sich allenfalls auslagern oder vielleicht sogar löschen lassen (löschen Sie aber keine Datei, von der Sie nicht genau wissen, dass sie nicht mehr gebraucht wird). Über die manuelle Anpassung des Installationsziels lassen sich Programme beim Set-up auch auf einer anderen Partition als c: unterbringen – dadurch ist die funktionale Trennung zwischen den Partitionen zwar nicht mehr gewahrt, aber abgesehen davon ist das eine pragmatische, einfache Lösung.

Eine Ergänzung: In der Datenträgerverwaltung von Windows ist es (bei den Pro-, Ultimate- und Enterprise-Varianten des Betriebssystems) möglich, eine normale Festplatte in einen dynamischen Datenträger zu verwandeln. Bei einem solchen dynamischen Datenträger kann sich ein Laufwerk (in diesem Kontext «Volume» genannt) sogar über mehrere Festplatten erstrecken und nach Bedarf durch eine neue Festplatte erweitert werden. Platzprobleme lassen sich so ganz einfach lösen. Dynamische Datenträger bringen jedoch eine zusätzliche Abstraktionsebene mit ins Spiel, und darum ist die Gefahr von Fehlmanipulationen und von Datenverlust bei Pannen deutlich grösser als bei normalen Partitionen.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 4. März 2013

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