Webdienste

Unlöschbare Benutzerkonten

Um mein neu eingerichtetes Skype zu testen, habe ich eine Bekannte dazu überredet, sich auch anzumelden. Sie will den Dienst nicht nutzen, aber leider funktionierte das Löschen ihrer Daten nicht mehr! Wie kann man sich definitiv aus Skype verabschieden?

Verena A., Otelfingen

Leider gar nicht. Im Beitrag «Can I delete my Skype account?» (support.skype.com) gibt es einen abschlägigen Bescheid: Skype-Konten können nicht komplett aufgegeben werden. Alles, was Ihre Bekannte tun kann, ist, sämtliche persönlichen Angaben aus dem Benutzerprofil zu entfernen. Das tut sie, indem sie sich in der Skype-Software auf «Skype > Profil > Profil ändern» bei Windows bzw. «Konto > Mein Profil bearbeiten» beim Mac einloggt. Dort kann sie alle Angaben entfernen und ein allfälliges Porträtbild durch das Standardbild ersetzen. Nicht lösch- oder änderbar ist der Skype-Benutzername: Einmal angelegt, bleibt er in Skypes globalem Adressbuch.

Die gleiche Frage stellt sich auch bei anderen Diensten: Was tun mit dem Benutzerkonto, wenn man sich verabschieden möchte?

Bei manchen Diensten gibt es einen Weg, das Konto zu löschen oder zumindest zu deaktivieren. Durch das Deaktivieren sind keine Interaktionen mehr möglich, aber das Konto könnte bei Bedarf wieder in Betrieb genommen werden. Das Löschen ist definitiv. Der Benutzername kann nach einer gewissen Schonfrist von einem anderen User beansprucht werden.

Falls keine Löschmöglichkeit vorhanden ist, dann bleibt nur der für Skype beschriebene Weg: die persönlichen Angaben zu tilgen und anschliessend das Konto sich selbst zu überlassen. Viele Webdienste tilgen inaktive Konten automatisch nach einer gewissen Zeit, oft nach einem halben Jahr. Das ist beispielsweise bei den meisten kostenlosen Maildienstleistern der Fall.

Sollten Sie kein gutes Gefühl dabei haben, bei Ihrer Webnutzung eine Spur «toter» Konten zu hinterlassen, dann machen Sie es sich zur Gewohnheit, die Löschmöglichkeiten vor der Anmeldung abzuklären. Suchen Sie im Supportbereich nach entsprechenden Hinweisen. Oder statten Sie der Website www.accountkiller.com einen Besuch ab: Sie zeigt für 500 grosse Webdienste die Austrittsmöglichkeiten an und gibt ihnen einen Farbcode: «Schwarze» Dienste sind nebst Skype auch Whatsapp, Evernote, Steam, WordPress oder Rapidshare.

Accountkiller.com nennt die Webdienste, die User nicht ziehen lassen. Screen: TA

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 16. Juli 2012

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Thema: Kummerbox
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