MS Office

Microsoftsche Lizenz-Mysterien

Zu meinem Computer kam nun ein Notebook. Darauf ist Office 2010, das mit einem Produktschlüssel für 110 Franken aktiviert werden müsste. Auf dem ersten Computer ist Office 2007 drauf, das ich ebenfalls auf Office 2010 aufrüsten möchte. Das kostet aber wiederum Geld. Was soll ich da als Normalbenutzer machen? Ich möchte, wenn möglich, nicht zweimal Geld für die gleiche Software ausgeben.

Richard Peterhans, Schlieren

Die Sache mit den Lizenzen bei den Microsoft-Produkten ist konfus, wie sich bei Ihrem Beispiel zeigt. Lassen Sie mich die Punkte auseinanderdröseln:

  • Bei der auf dem Notebook vorinstallierten Software dürfte es sich um eine 60-Tage-Testversion handeln. Diese ist auf vielen neuen Computern installiert. Sie können sie gegen Bezahlung in eine vollwertige Version umwandeln.
  • Wenn Sie eine Vorgängerversion besitzen, müssen Sie die neuste Version kaufen, können aber bei vielen Produkten einen vergünstigten Update- oder Ugrade-Preis in Anspruch nehmen. Jedoch nicht bei Office 2010: Bei diesem Produkt hat Microsoft die Upgrade-Versionen gestrichen – um das Line-up zu vereinfachen, wie es damals hiess.
  • Grundsätzlich gilt: Sie dürfen Ihre Software nur auf einem Computer installieren. Für zwei PCs brauchen Sie zwei Lizenzen. Immerhin: Es gibt Office Professional, das etwas günstigere Home and Business und die vergleichsweise sehr preiswerte Home-and-Student-Version jeweils auch in Varianten für zwei bzw. sogar drei PCs (bei Home and Student). Diese Version ist bei Versandhändlern im Internet für um die 120 Franken erhältlich. (Der Preis bei Buyoffice.microsoft.com liegt bei 245 Franken.)

Der einfachste und günstigste Weg liegt daher in Office Home and Student 2010: Diese dürfen Sie auf Ihren beiden Computern installieren. Sie müssen beachten, dass Sie die Software nur nicht gewerblich nutzen dürfen. Sobald Sie mit der Software Umsätze generieren – auch gemeinnütziger Art –, benötigen Sie mindestens die Home-and-Business-Version. Sie ist im Internet für rund 300 Franken im Zweierpack erhältlich.

Beachten Sie weiter, dass bei Office Home and Student Outlook nicht enthalten ist (auch Access und Publisher fehlen). Wenn Sie diese Programme benötigen, müssen Sie Home and Business oder Professional kaufen. Outlook ist meines Erachtens für Privatanwender zu überdimensioniert, zu teuer, zu komplex und zu fehleranfällig. Ich rate als Ersatz zum Open-Source-Mailprogramm Thunderbird. Und komplett gratis fahren Sie mit dem freien Büropaket Openoffice, das in seiner neuesten Inkarnation jetzt Libreoffice heisst (http://de.libreoffice.org/).

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 7. Mai 2012

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