Erweiterungen verbessern das neue Thunderbird

Version 5 des Thunderbird-Mailprogramms bietet wenig Neues. Doch die Add-ons machen das Upgrade lohnenswert.

Von Matthias Schüssler

Mozilla hat letzte Woche eine neue Version des Mailprogramms Thunderbird freigegeben. Die Versionnummer hat einen Sprung von 3.1 auf 5.0 gemacht, was grosse Neuerungen vermuten lässt. Diese bleibt Mozilla allerdings schuldig. Immerhin startet das Programm nun schneller, und der Dialog zur Verwaltung der Erweiterungen sieht nun ähnlich aus wie bei Firefox.

Das ist schon alles – etwas mager. Und zu bescheiden, denn an Ideen für das beliebte Mailprogramm mangelt es nicht. Auf Mozillalabs.com gibt es ausgereifte Erweiterungen:

Thunderbird Conversations vereinfacht die Nachverfolgung längerer Mailkonversationen. Alle Nachrichten zum gleichen Betreff werden aus allen Ordnern aggregiert und im Nachrichtenfenster untereinander dargestellt. Zitierter Text – also Textteile, die als Gedächtnisstütze aus vorherigen Nachrichten übernommen sind – wird ausgeblendet. Das Hin und Her der Nachrichten erscheint in einem Fenster, wie man es aus vielen Chat-Programmen kennt. Google Mail praktiziert diese Darstellung. Mac OS X 10.7 «Lion» hat sie bei Apple Mail eingeführt.

Die Erweiterung ist auf mozillalabs.com/messaging/thunderbird-conversations zu finden. Zur Installation laden Sie die Datei mit Endung «xpi» herunter. Dann wechseln Sie über «Extras > Add-ons» zur Verwaltung, öffnen die Rubrik «Erweiterungen», klicken dort auf das Zahnrad-Symbol, wählen den Befehl «Add-on aus Datei installieren» und geben die heruntergeladene Datei an. Sie können die «xpi»-Datei auch per Maus aufs Add-on-Fenster ziehen. Die konsolidierte Ansicht erfordert einen Tribut bei der Leistung. Die Erweiterung ist sinnvoll für Anwender, die lange Diskussionen pflegen.

Wer es lieber kurz hält, besorgt sich die QuoteCollapse-Erweiterung (addons.mozilla.org/de/thunderbird/addon/quotecollapse). Sie klappt zitierten Text ein.

Lightning ist eine Kalender-Erweiterung für Thunderbird (addons.mozilla.org/de-DE/thunderbird/addon/lightning). Es gibt sie unter dem Namen Sunbird auch als separates Programm. Die Erweiterung informiert am rechten Rand des Programmfensters über anstehende Termine.

Termine direkt in Thunderbird

Lightning abonniert auch externe Kalender, beispielsweise solche, die bei Google geführt werden. Klicken Sie am rechten Rand der Reiter-Leiste auf das Kalender-Symbol. Im Fenster mit der Tages-, Wochen- und Monatsübersicht finden Sie am rechten Rand die «Kalender»-Liste. Zum Abonnieren klicken Sie mit der rechten Maustaste in diese Liste, betätigen «Neuer Kalender» aus dem Kontextmenü, wählen bei «Ort» «Im Netzwerk» und dann die Option «iCalender (ics)». Tragen Sie bei «Adresse» die Adresse Ihres Google-Kalenders ein. Diese finden Sie heraus, indem Sie in den Einstellungen unter «Kalenderdetails» bei «Privatadresse» auf «Ical» klicken und die Adresse via Zwischenablage zu Thunderbird übertragen.

Lightning kann so beliebig viele Google-Kalender anzeigen. Wenn diese auch über Thunderbird bearbeitet werden sollen, installieren Sie zusätzlich die Erweiterung Provider for Google Calendar (addons.mozilla.org/de/thunderbird/addon/provider-for-google-calendar). Damit lassen sich Google-Calendars direkt in Thunderbird bearbeiten.

Apropos Google: Die Erweiterung Google Contacts synchronisiert das Adressbuch von Thunderbirds G-Mail-Kontakten (addons.mozilla.org/de/thunderbird/addon/google-contacts). Über den Umweg via Google kann man auf diesem Weg auch einfach die Adressbücher mehrerer Thunderbird-Installationen auf dem gleichen Stand halten.

Der ganze E-Mail-Austausch konsolidiert in einem Fenster. Screen: TA

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 8. August 2011

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