Works

Das Ende von Works

Ich habe seinerzeit unter Windows 7 mit Microsoft Works in mühsamer Arbeit ein Adressbuch von Verwandten und Bekannten angelegt. Ich habe nun auf Windows 7 umgestellt und kann das Adressbuch nicht mehr öffnen. Ich habe alles Mögliche und Unmögliche ausprobiert.

Hans Kuoni, Urdorf

Microsoft Works in der Version 9 ist kompatibel zu Windows 7. Ihr Adressbuch müsste sich demnach auch unter Windows 7 öffnen lassen. Warum das nicht funktioniert, wäre nur anhand der konkreten Umstände zu ermitteln.

Darum folgender Alternativvorschlag: Exportieren Sie Ihr Adressbuch in ein Format, das Sie in anderen Programmen nutzen können. Dieser Weg ist deswegen zu bevorzugen, weil Works nicht weiterentwickelt wird. Microsoft hat diesem Programm mit Erscheinen von Office 2010 den Todesstoss versetzt.

Der designierte Nachfolger ist Office Starter. Das ist das kleinste Mitglied aus Microsofts Office-Familie. Office Starter ist nicht zu kaufen oder herunterzuladen, sondern wird mit neuen Computern ausgeliefert und enthält nur einen Teil der Funktionen der regulären, kostenpflichtigen Office-Versionen. Mit Starter vereinfacht sich vieles, zum Beispiel der Datenaustausch und die Benutzung, weil keine eigenen Dateiformate und Funktionsbezeichnungen zum Einsatz kommen. Works hat nur ein Schattendasein geführt und aufgrund der geringen Verbreitung oft Probleme ausgelöst.

Für Works-Anwender ist die Kunde vom Ende trotzdem unerfreulich. Wenn Sie mit dem neuen Computer nicht auch Office-Starter erhalten haben, müssen Sie sich überlegen, wie Sie Works ablösen. Sie haben die folgenden Möglichkeiten:

  • Sie setzen auf MS Office. Die günstigste Edition «Office Home and Student» ist für rund 149 Franken (Strassenpreis) erhältlich. Das ist deutlich teurer als Works. Sie können die Home-and-Student-Fassung aber immerhin auf bis zu drei PCs installieren.
  • Sie können unter office.live.com kostenlos die Web-Version von Office nutzen.
  • Gratis ist auch das Open-Source-Programm OpenOffice.org (de.openoffice.org).

Damit Sie bestehende Works-Dokumente weiterverwenden können, sollten Sie sie auf dem alten Computer via Works in ein gängiges Format exportieren. Welches Format das ist, hängt von den Umständen ab. Textdokumente, die Sie nur einsehen und drucken möchten, aber nicht mehr bearbeiten müssen, speichern Sie im PDF-Format. Falls Sie kein Programm zur Erstellung von PDF-Dokumenten haben, verwenden Sie FreePDF (freepdfxp.de).

Für Textdokumente, die Sie weiterhin bearbeiten möchten, drängt sich das doc- oder das rtf-Format auf. Tabellen exportieren Sie als Excel-Datei. Die härteste Nuss sind Works-Datenbanken. Die Datenbankanwendung Access aus der «grossen» Office-Version ist in Office Basic und in günstigeren Office-Varianten nicht enthalten. Diese Software ist bezüglich Komplexität ausserdem so anspruchsvoll, dass sich das Erlernen für die Übernahme simpler Works-Datenbanken nicht lohnt.

Ich empfehle, die Datenbank als CSV-Datei zu exportieren. «CSV» steht für «Comma Separated Value» und bezeichnet eine Datei, welche die Daten Ihrer Datenbank in tabellarischer Form enthält, wobei die Felder von einem Steuerzeichen, meist dem Komma, getrennt sind. CSV-Dateien lassen sich in vielen Programmen öffnen und verwenden – in Excel genauso wie in Calc, der Tabellenkalkulation aus OpenOffice. Weitere Tipps zur Datenübernahme gibt Microsoft unter support.microsoft.com/kb/271080/de.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 24. Januar 2011

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