Windows

Da hilft nur noch die Reparaturinstallation

Ich habe den PC meines Bruders geschenkt bekommen. Es erscheint nun aber eine Meldung, dass der Chipsatz-Treiber fehle. Ich habe einen Treiber heruntergeladen, aber nun gibt es das Problem, dass ich diesen nicht installieren kann, weil sich die «.sys»-Datei nicht ausführen lässt.

Veronika Cap, Effretikon

Wenn der Treiber für den Chipsatz fehlt, ist etwas gehörig schiefgegangen. Ein solches tief gehendes Systemproblem lässt sich kaum durch das Herunterladen und Einkopieren einer «.sys»-Datei lösen. Als saubere Lösung ist die Reparaturinstallation von Windows zu empfehlen. Bei dieser Reparaturmethode werden fehlende Dateien und Treiber ersetzt, und der systemkritische Teil der Registry wird neu eingerichtet. Ihre Daten, Benutzerkonten und die Konfiguration bleiben aber erhalten. Und weil Ihre Arbeitsumgebung bewahrt bleibt, wird diese Installationsform umgangssprachlich «Drüberinstallieren» genannt.

Microsoft verwendet allerdings die Bezeichnung «Update» oder «Upgrade». Diese Bezeichnung ist einigermassen unglücklich, aber lassen Sie sich davon nicht irritieren. Die Bezeichnung rührt daher, dass man diesen Weg normalerweise für den Umstieg auf eine neue Windows-Version wählt. Sie können das «Upgrade» aber auch mit der gleichen Version vollziehen.

Falls das Betriebssystem komplett aufstarten kann und den Desktop zeigt, legen Sie für die Reparaturinstallation das Windows-Installations-Medium ein, worauf das Setup-Programm automatisch startet. Wichtig ist nun, die erwähnte «Update»-/«Upgrade»-Option zu wählen. Sollten Sie vom Installationsprogramm gefragt werden, ob Sie die Festplatte formatieren oder neupartitionieren wollen, dann haben Sie eine falsche Auswahl getroffen – durch diese würden Ihre Daten verloren gehen. Brechen Sie in diesem Fall ab, und versuchen Sie es erneut – und machen Sie vorgängig eine Datensicherung!

Falls Windows nicht mehr richtig aufstartet, wie das bei dem geschenkten PC wohl der Fall ist, nehmen Sie das Installationsprogramm in Betrieb, indem Sie die Setup-CD oder -DVD einlegen, den Computer aus- und einschalten und von dem Installationsmedium aufstarten. Bei Windows 7 und Vista ist ein Upgrade nicht möglich, wenn Sie den Rechner vom Installationsmedium starten.

Wenn Windows nicht mehr startfähig ist, müssen Sie eine Neuinstallation durchführen, wobei Ihre Daten und Dokumente im Ordner «Windows.old» erhalten bleiben. Achten Sie aber auch hier darauf, dass Sie keine Formatierung oder Neupartitionierung durchführen. Vista und Windows 7 bieten eine Reihe von Reparaturoptionen, denen Sie vor der Neuinstallation eine Chance geben sollten. Diese werden Ihnen nach dem Start mit der DVD unter «Computerreparaturoptionen» angeboten. Bei vermuteten Hardwareproblemen könnte das Speicherdiagnose-Tool helfen. Im vorliegenden Fall würde die Option «Windows Complete PC-Wiederherstellung» (sic) helfen – aber dafür müssten Sie vor nicht allzu langer Zeit ein Systemabbild erstellt haben.

Manche Anwender besitzen kein vollwertiges Installationsmedium, weil viele Hersteller keine Windows-CD oder DVD mitliefern, sondern nur eine «Recovery»- oder Wiederherstellungsmöglichkeit bieten. Was diese tut, variiert je nach Hersteller, aber oft versetzt sie den PC in den Zustand, in dem er ausgeliefert wurde. Das ist kaum je das, was die User wollen – denn das kostet sie ihre Dokumente und ihr Benutzerkonto! Prüfen Sie, ob Sie eine Microsoft-DVD für das «nachträgliche Anytime Upgrade» haben. Sie ist mit normalen Vista- und Windows-7-Installationsmedien identisch. Ansonsten wenden Sie sich bitte an den Verkäufer oder Hersteller Ihres Rechners und bitten ihn um Instruktionen für die Systemreparatur.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 10. Januar 2011

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