Windows

Datensuche auf der externen Festplatte

Mein Windows-7-PC erkennt die externe Festplatte nicht mehr. Bei anderen PCs sind die Daten zugänglich. Im Internet wird oft empfohlen, in der Registry etwas zu löschen. Aber welche Tipps sind seriös?

Dominik Landwehr, Winterthur

Ein seriöser Tipp muss mit der Empfehlung beginnen, das Problem näher einzugrenzen. Probleme mit externen Speichermedien können mehrere Ursachen haben. Darum sollten Sie der Sache mithilfe von zwei Systemwerkzeugen auf den Grund gehen: Mit dem Gerätemanager und der Datenträgerverwaltung. Den Gerätemanager starten Sie mit der Eingabe «devmgmt.msc» im Suchfeld des Startmenüs von Windows 7 und Vista. Für die Datenträgerverwaltung verwenden Sie «diskmgmt.msc». Bei Windows XP geben Sie diese Aufrufe via den «Ausführen»-Befehl ein.

Nun sind folgende vier Fälle zu unterscheiden:

  1. Das Laufwerk ist weder im Gerätemanager noch in der Datenträgerverwaltung zu sehen. Das heisst: Das Laufwerk wird vom System nicht erkannt. Überprüfen Sie, ob es hörbare Aktivitäten zeigt, versuchen Sie es mit einem anderen USB-Kabel, stecken Sie es an einen anderen USB-Anschluss an, und sehen Sie nach, ob das Speichermedium einen Anschluss für ein Stromkabel hat. Es gibt Festplatten, die an manchen Computern über das USB-Kabel mit Energie versorgt werden, an anderen Rechnern aber nur mit einer zusätzlichen Stromversorgung richtig arbeiten.

Wenn das nicht hilft, ist ein USB-Troubleshooting angesagt. Die Kummerbox schickt auf Anfrage gern die Anleitung.

  1. Das Laufwerk erscheint im Gerätemanager, aber nicht in der Datenträgerverwaltung. Deutung: Es liegt ein Treiberproblem vor. Vielleicht können Sie dieses Problem beheben, indem Sie im Gerätemanager mit der rechten Maustaste auf das Laufwerk klicken und den Befehl «Treibersoftware aktualisieren» ausführen. Wenn nicht, löschen Sie den Treiber wiederum durch einen Rechtsklick und den Befehl «Deinstallieren». Durch «Aktion > Nach geänderter Hardware suchen» sollte der Treiber neu installiert werden. Hilft auch das nicht, nehmen Sie das bereits erwähnte allgemeine USB-Troubleshooting in Angriff.
  2. Das Laufwerk ist in der Datenträgerverwaltung ersichtlich, erscheint aber nicht im Windows-Explorer. Dieser Fall tritt auf, wenn das Laufwerk nicht partitioniert oder formatiert ist oder ein Dateisystem verwendet, das Windows nicht kennt. In diesem Fall müssten Sie das Laufwerk neu einrichten.

Noch häufiger ist allerdings der Fall, dass dem Laufwerk ein Laufwerkbuchstabe zugeordnet wurde, der schon belegt ist – dann ist es gewissermassen durch ein anderes Speichermedium blockiert. Das korrigieren Sie, indem Sie das Laufwerk markieren und den Befehl «Aktion > Alle Aufgaben > Laufwerkbuchstaben und -pfade ändern» betätigen. Markieren Sie den Eintrag, klicken Sie auf «Ändern» und vergeben Sie einen freien Laufwerkbuchstaben.

Die doppelte Belegung des Laufwerkbuchstabens war übrigens auch im vorliegenden Fall schuld an der Unerreichbarkeit der Daten.

  1. Das Laufwerk ist partioniert, formatiert und hat einen Buchstaben, aber es erscheint dennoch nicht im Explorer. In diesem Fall dürfte ein Eingriff in die Registry tatsächlich helfen. In der Systemdatenbank ist dafür ein Eintrag vorhanden, der das Laufwerk aus dem Windows-Explorer ausblendet. Windows bietet diese Möglichkeit, Laufwerke zu «verstecken». Sicherheit bietet diese Methode nicht. Das Laufwerk lässt sich trotzdem öffnen, wenn man seinen Laufwerkbuchstaben in die Adressleiste des Windows-Explorer eingibt und «Enter» drückt. Fürs Ausblenden von Laufwerken ist der Eintrag «NoDrives» unter dem Registry-Ast «Hkey_current_user\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Policies\Explorer» zuständig. Ich empfehle nur erfahrenen Anwendern, den Eintrag von Hand zu ändern. User, die sich mit der Registry nicht auskennen, haben das Laufwerk wahrscheinlich über ein Systemutility ausgeblendet. Das gleiche Tool ist bestimmt auch in der Lage, Ihr Laufwerk wieder hervorzuzaubern. Falls Sie eine Windows-Version besitzen, in der es die Gruppenrichtlinie gibt, blenden Sie das Laufwerk mit diesem Werkzeug ein. Starten Sie es über die Eingabe von «gpedit.msc». In der Baumliste links klicken Sie auf «Benutzerkonfiguration > Administrative Vorlagen > Windows-Komponenten > Windows Explorer» und bearbeiten dann rechts die Option «Diese angegebenen Datenträger im Fenster ‹Arbeitsplatz› ausblenden». Um alle Laufwerke anzuzeigen, doppelklicken Sie auf den Eintrag und wählen die Option «Nicht konfiguriert».

Konflikte bei den Laufwerkbuchstaben bereinigen. Screen: TA

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 20. Dezember 2010

Rubrik und Tags:

Faksimile
101220 Seite 36.pdf

Die Faksimile-Dateien stehen nur bei Artikeln zur Verfügung, die vor mindestens 15 Jahren erschienen sind.

Metadaten
Thema: Kummerbox
Nr: 9705
Ausgabe:
Anzahl Subthemen: 3

Obsolete Datenfelder
Bilder: 1
Textlänge: 133
Ort:
Tabb: FALSCH