Dokumentverwaltung

Das ZIP-Prinzip beim Datentausch

Ich habe eine Datei mit Endung .sit erhalten. Diese kann ich nicht öffnen. Was kann ich tun?

Esther Oehrli, Zürich

Dateien mit Endung .sit stammen von einem Macintosh-Rechner. Es handelt sich um ein Dateiarchiv, das mit der Software Stuffit erstellt wurde. In einem solchen Archiv sind eine oder mehrere Dateien in komprimierter, das heisst besonders platzsparender Form enthalten. Auf diese Weise verpackt, lassen sich Daten einfach per Internet übertragen oder auf Datensicherungsmedien versorgen.

Es gibt mehrere Methoden zum Komprimieren von Dateien. Das .sit-Format von Stuffit war früher der Standard beim Mac. Heute ist auch auf dem Mac das universellere Zip-Format gebräuchlich. Mac OS X kann Zip-Dateien von Haus aus erstellen und auspacken, Windows ebenso.

Um die .sit-Datei auszupacken, benötigen Sie das Programm Stuffit Expander, das auf http://my.smithmicro.com für Windows und Mac kostenlos erhältlich ist. Zip-Archive packen Sie beim Mac durch einen Doppelklick auf die Datei aus. Bei Windows öffnen Sie sie wie einen Ordner im Windows-Explorer. Irritierend an Microsofts Umgang mit den Zip-Dateien ist, dass sich Dateien im Archiv nicht bearbeiten lassen. Zur Verwendung der Dateien müssen Sie sie aus dem Zip-Archiv inIhr Dokumentenverzeichnis oder auf den Desktop kopieren.

Da das Zippen, wie die Erstellung eines Dateiarchivs auch genannt wird, den Transfer von Daten und Dokumenten beträchtlich erleichtert, hier ein Exkurs, wie es funktioniert:

Mac-Anwender markieren im Finder eine oder mehrere Dateien oder Ordner und wählen den Befehl «Ablage > Komprimieren». Sie können alternativ auch bei gedrückter Ctrl-Taste auf die Dateiauswahl klicken und den Befehl aus dem Kontext-Menü auswählen. Bei älteren Versionen heisst er «Archiv von [Ordnername] erstellen» oder «[Ordnername] komprimieren».

Bei Windows betätigen Sie im Windows-Explorer den Befehl «Datei > Neu > Zip-komprimierter Ordner». Nun legen Sie Ihre Dateien in diesen Zip-komprimierten Ordner. Das tun Sie genauso, wie wenn es sich um einen normalen Ordner handeln würde.

Nochmals zurück zur ursprünglichen Frage: Bei .sit-Archiven, die auf einem Windows-Rechner landen, müssen Sie auch nach dem Auspacken mit Ärger rechnen. Beim Transfer über die Betriebssystem-Grenzen hinweg können folgende Probleme auftreten:

Zum einen haben Mac-Dateien sehr oft keine Dateiendung. Endungen wie .doc sind bei Windows zwingend, denn sie geben die Art einer Datei an und bestimmen das Programm, mit dem die Datei geöffnet werden kann. Bei MacOS X ist diese Dateiendung optional. In der sogenannten Ressource ist beim «Type» und «Creator» die Dateiart und das bevorzugte Programm hinterlegt. Dateien ohne Endungen sind unter Windows unbrauchbar.

Zum anderen lassen sich nicht alle auf dem Mac gebräuchlichen Dateien unter Windows öffnen bzw. verwenden. Problemlos lassen sichJPG- oder PNG-Bilder, PDF oder MP3 austauschen. Quasi-Standards wie Word-Dokumente tauscht man nicht immer reibungslos, aber in aller Regel ohne grössere Probleme. Nicht tauschen lassen sich Datendateien von Programmen, die es nur auf einerder beiden Plattformen gibt, und Programme (ausführbare Programmdateien) können auch nicht benutzt werden.

Bei Problemen klären Sie mit dem Urheber der Dokumente ab, welche Dateiformate er benutzt hat. Allenfalls muss er auf ein anderes Format ausweichen, damit Sie an dem Dokument weiterarbeiten können.

Der «Komprimieren»-Befehl verpackt Dateien für den Versand. Screen: TA

Matthias Schüssler beantwortet Fragen zu Windows und Mac, Sicherheit und Internet, E-Mail und Multimedia.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 15. März 2010

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