Spuren verwischen im Internetcafé

Wenn man an öffentlichen PCs, im Internetcafé oder in Bibliotheken Mail-Anhänge lädt, werden sie beim Beenden gelöscht oder irgendwo zwischengespeichert?

Roland Di Dario, via Mail

An einem öffentlichen Computer greifen Sie in aller Regel via Webmail auf Ihre Mailbox zu. Sie nutzen einen Internetbrowser, und somit obliegt das Schicksal heruntergeladener Dateien allein diesem Programm. Es könnte so konfiguriert sein, dass es einen bestimmten Ordner für die Downloads benutzt oder sie bei den temporären Dateien ablegt. Gelöscht werden diese Dateien wahrscheinlich nicht automatisch. Sie müssten Ihre Spuren daher selbst verwischen. Achten Sie auf den Speicherort, und stellen Sie am Ende Ihrer Sitzung sicher, dass Sie alle Dateien in den Papierkorb gelegt und diesen entleert haben.

Noch besser: Sie speichern die Dateien auf Ihrem eigenen Datenträger, beispielsweise einem USB-Stick. Klicken Sie in Ihrer Webmail-Anwendung mit der rechten Maustaste auf den Link zum Datenanhang, wählen Sie den Befehl «Datei speichern unter» (er kann auch «Ziel speichern unter» o. ä. heissen) und geben Sie das USB-Speichermedium an. Vergessen Sie beim Verlassen des Internetcafés aber Ihren Stick nicht!

Generell sollten Sie an öffentlichen Computern keine sensiblen oder vertraulichen Dokumente öffnen. Es gibt keine Garantie, dass der fremde PC frei von Spionageprogrammen ist. Diese würden Ihre Dateien ausspähen, und ein Keylogger könnte Ihre Passwörter stehlen. Manchmal ist der Tipp zu lesen, dass die Eingabe des Passworts über die Bildschirmtastatur (in Windows über den «Ausführen»-Befehl und die Eingabe «osk» zu starten) den Passwortklau verhindern würde. Das stimmt, bietet aber keine hundertprozentige Sicherheit. Im Internetcafé sollten Sie sich darum nicht in Ihr Firmen-E-Mail-Konto einwählen. Um auf Nummer sicher zu gehen, verwenden Sie auf fremden Rechnern ein Extra-Mailkonto bei einem Freemail-Dienst wie GMX, an das Sie wichtige Mails weiterleiten lassen.

Und noch ein Hinweis: Wenn Sie W-LAN über fremde Hotspots benutzen, ist diese Verbindung nicht abhörsicher. Es ist nicht wahrscheinlich, aber die Möglichkeit besteht. Heikle Daten übertragen Sie nur verschlüsselt. Die sichere Kommunikation mit dem Firmennetzwerk garantiert ein VPN (Virtual Private Network).

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 25. Mai 2009

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