Videos und Musik-Dateien für jeden Zweck aufbereiten

Format Factory ist ein Umwandlungkünstler und löst fast alle Probleme mit Audio- und Video-Dateien.

Von Matthias Schüssler

Computer macht das Multimedia-Leben leichter. Niemand muss mehr mit Videokassetten und Tonbändern hantieren. Die Kehrseite des digitalen Komforts ist ein kaum zu durchschauender Formatwirrwarr. Dutzende von Formaten geistern durchs Internet. Das schränkt die Freiheit gewaltig ein. Wer ein Youtube-Video am Handy sehen oder einen Song aus dem iTunes Music Store auf einem normalen MP3-Player spielen will, muss tief in die Trickkiste greifen.

Ein vielseitiger Formatwandler ist das kostenlose Programm Format Factory von www.formatoz.com. Es kommt mit fast jedem Format klar und wandelt exotische Audio- oder Videodateien in universell benutzbare um.

Der Einsatz ist simpel: Sie ziehen Multimedia-Dateien per Maus auf das Programmfenster. Es erscheint ein Dialog, in dem das Zielformat auszuwählen ist. Wenn Sie MP3-Dateien erstellen möchten, markieren Sie «All to MP3». Über die Schaltfläche «Einstellungen» legen Sie die technischen Details fest. Profis können die Bitrate oder den Codec auswählen, bei Video auch die Grösse des Bildes bestimmen und Untertitel einfügen. Wer mit den Optionen nichts anfangen kann, wählt aus den Voreinstellungen hohe, mittlere oder niedrige Qualität – wobei das die Grösse der resultierenden Datei bestimmt.

Per Maus reihen Sie beliebig viele Dateien zur Umwandlung ein. Sind Sie mit den Vorbereitungen fertig, reicht ein Klick auf «Starten» und die Software arbeitet alle Umwandlungsaufträge ab.

Format Factory wandelt auch Video- in Audio-Dateien um. Die Bildspur geht dabei natürlich verloren. Das kann durchaus gewollt sein. Beispielsweise, wenn Sie ein Musikvideo oder einen Video-Podcast als MP3 anhören möchten.

Aus Video wird Audio

Um eine solche Umwandlung durchzuführen, wählen Sie erst im Programmfenster das Zielformat, also etwa «MP3» in der Rubrik «Audio». Dann klicken Sie auf «Alle zu MP3» und fügen per Maus oder über die «Plus»-Schaltfläche die Videodatei hinzu.

Die Umwandlung von einem Multimedia-Format in ein anderes nennt sich transcodieren. Sie bringt meistens eine Qualitätseinbusse mit sich. Bei den gängigen Multimedia-Formaten kommen verlustbehaftete Methoden zur Reduktion der Datenmengen zum Einsatz. Sie eliminieren auch akustische oder visuelle Details. Bei mehrmaligem Konvertieren summieren sich die Effekte der Komprimierung. Wenig zu befürchten haben Sie, wenn Sie qualitativ gutes Ausgangsmaterial für die Verwendung im Internet stärker komprimieren.

Wenn eine Umwandlung nicht möglich ist, dann ist das Ausgangsmaterial wahrscheinlich kopiergeschützt. Titel mit digitalem Rechte-Management (DRM) lassen sich nicht konvertieren.

Format Factory beherrscht auch die Recodierung. Bei ihr bleibt die Datei im ursprünglichen Format, wird aber bezüglich Grösse und Qualität reduziert. Konkret verringert man die Bitrate, also die Zahl der Audio- oder Video-Informationen. Das ist sinnvoll, wenn eine Datei in der ursprünglichen Qualität zu gross ist, um per Internet übermittelt zu werden.

Eine gute, aber nicht einfach zu bedienende Alternative zu Format Factory ist der Video LAN Client VLC (www.videolan.org/vlc). Mac-Anwender kommen meist mit Quick Time Pro über die Runden (www.apple.com/de/quicktime/pro)

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Kostenloser «Multimedia-Fleischwolf».

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 11. Mai 2009

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