Fünf Vehikel für die Fahrt auf der Datenautobahn

Internet Explorer ist in der Version 8 erschienen und muss sich nun gegen vier hochkarätige Browser behaupten.

Von Matthias Schüssler

Zweieinhalb Jahre hat Microsoft am Internet Explorer 8 gearbeitet. Auf den ersten Blick überrascht die lange Entwicklungszeit. Optisch unterscheidet sich die neue Version kaum vom Vorgänger.

Hinter den Kulissen hat sich viel getan. Es gibt eine neue Rendering-Engine. Diese Komponente ist für die Darstellung der Webseiten am Bildschirm verantwortlich. Sie trägt den Web-Standards besser Rechnung als der Vorgänger: Webdesigner atmen kollektiv auf. Sie müssen künftig weniger Mühen darauf verwenden, dass Seiten im Internet Explorer so aussehen wie in den anderen Browsern.

Der Internet Explorer 8 hat aber auch einige neue Funktionen erhalten: Die Schnellinfos erscheinen, wenn man Text markiert. Über eine Schaltfläche mit blauem Pfeil lässt sich die Textstelle übersetzen oder als Suchbegriff nutzen, auf Wikipedia nachschlagen oder in einen Blog-Beitrag übernehmen.

Die «Webslices» sind kurze Informationshäppchen, die sich direkt über die Favoritenleiste abrufen lassen. Bei häufig besuchten Angeboten spart man sich so das Ansurfen. In der Schweiz stehen ricardo.ch oder tillate.con zur Verfügung. Wenn eine Site Webslices anbietet, erkennt man das an einem grünen Symbol, das in der Befehlsleiste neben dem Häuschen-Icon erscheint.

Ferner gibt es nun einige Funktionen, die man aus anderen Browsern kennt, etwa die ausgebaute Adressleiste, die beim Tippen jetzt auch Favoriten, Treffer aus den Feeds und eine Suchmöglichkeit anbietet. Auch privates Surfen ist jetzt möglich. Das heisst bei Microsoft «InPrivate» und wird über die Schaltfläche «Sicherheit» eingeschaltet.

Browser à discrétion

Der Internet Explorer 8 ist wieder konkurrenzfähig. Das Feld der Gegenspieler ist aber so gross wie noch nie. Vier weitere Browser buhlen um die Gunst der Surfer:

Firefox, der Wandelbare. Das Surfprogramm der Mozilla-Stiftung lässt sich mit so genannten «Add-Ons» vielseitig erweitern und über «Themes» optisch anpassen. Trotz vieler Einstellungsmöglichkeiten ist Firefox einfach zu konfigurieren und wenig fehleranfällig. Und wenn doch etwas schiefgeht, ist das Beseitigen der Pannen viel einfacher als beim Internet Explorer. Die grösste Schwäche ist die mitunter träge Reaktionszeit (www.mozilla-europe.org/de/firefox).

Opera, ein weltgewandter Norweger. Diesen Browser gibt es seit mehr als zwölf Jahren, und entsprechend vielfältig ist sein Funktionsumfang. Opera hat ein eingebautes Mailprogramm, weiss mit Bittorrent-Downloads umzugehen und ist so flexibel wie kein anderer Browser, was die Seitenanzeige angeht. Sehbehinderte Surfer stellen die Darstellung genau auf ihre Bedürfnisse ein. Auch per Sprache lässt sich dieser Browser steuern. Der grösste Nachteil von Opera ist die anfänglich sehr ungewohnte Bedienung (http://de.opera.com).

Google Chrome, rasanter Webturbo. Dieser Browser hat einen überschaubaren Funktionsumfang, der fürs tägliche Surfen aber völlig ausreicht, und ist schnell und flink. Der grösste Nachteil ist der Umstand, dass Chrome viele Daten an Google übermittelt, unter anderem eine Identifikationsnummer (www.google.com/chrome).

Safari, für Augenmenschen. Apples Browser Safari darf in der Version 4 als innovativster Browser gelten. Er unterstützt fortschrittliche Webtechnologien hervorragend und navigiert mit der aus iTunes bekannten Cover-Flow-Funktion durchs Web. Version 4 ist noch in Entwicklung begriffen. (www.apple.com/de/safari).

SCREEN TA

Webslices: Infohäppchen aus dem Web.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 30. März 2009

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