Mobile Begleiter und ihr besonderes Schutzbedürfnis

Wer ein Notebook mit sich herumträgt, sollte für den Fall des Verlusts oder eines Malheurs gerüstet sein.

Von Matthias Schüssler

An US-amerikanischen Flughäfen kommen 12 000 Laptops abhanden – pro Woche. Auch hierzulande lauern Gefahren auf die mobilen Rechner. Sie werden geklaut, liegen oder fallen gelassen. Deshalb brauchen Laptops speziellen Schutz. Massnahmen, die verhindern, dass Dokumente in falsche Hände geraten.

Ein Passwortschutz für alle Benutzerkonten ist Pflicht. Wählen Sie ein schwer zu erratendes Passwort. Verwenden Sie einen Bildschirmschoner und schalten Sie die Option «Kennworteingabe bei Reaktivierung» ein. Sie sperrt Ihr Benutzerkonto nach einigen Minuten der Inaktivität. Diese Konfiguration bringt es mit sich, dass Sie Ihr Anmeldekennwort oft eingeben müssen. Das ist lästig, aber unvermeidlich. Es sei denn, Sie besitzen einen Laptop mit Fingerabdruckleser. Dann melden Sie sich mit einer kurzen Fingergeste an.

Per Passwort ist der Rechner aber längst nicht sicher. Ein Dieb kann an die gespeicherten Daten gelangen, indem er die Festplatte ausbaut oder das Notebook mit einem eigenen Boot-Medium startet. Vertrauliche Dokumente bleiben nur unter Verschluss, wenn sie verschlüsselt gespeichert sind.

Windows bietet in den Pro-Versionen mit EFS eine einfach zu verwendende Verschlüsselungsfunktion. Markieren Sie Ordner oder Dateien im Windows-Explorer, wählen Sie «Datei > Eigenschaften», klicken Sie auf «Erweitert» und setzen Sie ein Häkchen bei «Inhalt verschlüsseln, um Daten zu schützen». Beim Mac gibt es das Verschlüsselungsprogramm FileVault – die Hilfedatei verrät mehr.

Eine Alternative ist das kostenlose Chiffrierprogramm Truecrypt. Es kann ganze Laufwerke verschlüsseln oder virtuelle verschlüsselte Laufwerke anlegen. Truecrypt steht für Windows, Mac und Linux zur Verfügung.

Container für sichere Daten

Um Truecrypt in Betrieb zu nehmen, laden Sie die Software von www.truecrypt.org herunter und schalten das Programm auf Deutsch um: Klicken Sie auf «Settings > Language» und auf «Download language pack». Wählen Sie das deutsche Sprachpaket, laden Sie es herunter und deponieren Sie die Datei «Language.de.xml» in Truecrypts Programmverzeichnis.

Um nun ein verschlüsseltes Laufwerk anzulegen, klicken Sie in Truecrypt auf «Volume erstellen». Ein Assistent lotst Sie nun weiter. Die Option «System-Partition bzw. System-Laufwerk verschlüsseln» bietet maximale Sicherheit, erfordert aber viel technisches Wissen. Ungefährlich ist die Option «Einen verschlüsselten Datei-Container erstellen». Folgen Sie dem Assistenten, wobei Sie, wenn Sie sich über die Bedeutung der einzelnen Optionen nicht im Klaren sind, die Vorgaben übernehmen dürfen. Bei «Volume Speicherort» geben Sie die Datei an, in der das verschlüsselte Laufwerk gespeichert wird. Sie können die Datei auf der Notebook-Festplatte oder auch auf einem USB-Stick anlegen. Letzteres schützt Daten auf den mobilen Datenspeichern, die nur zu gern verloren gehen.

Geben Sie eine passende Grösse für das verschlüsselte Laufwerk an und wählen Sie ein langes und kompliziertes Passwort, das Sie im Gedächtnis behalten können. Dann formatieren Sie das virtuelle Laufwerk.

Um es nun zu benutzen, binden Sie es im System ein. Klicken Sie im Hauptprogramm von Truecrypt auf «Datei» und wählen Sie die eben erstellte Datei aus. Betätigen Sie die Schaltfläche «Einbinden» und tippen Sie das Passwort ein. Das Laufwerk kann ganz normal via Windows-Explorer verwendet werden. Nach getaner Arbeit klicken Sie auf «Trennen» – und dann sind Ihre Daten sicher.

BILD DAQUELLA MANERA/FLICKR

Laptops kommen schnell abhanden.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 2. März 2009

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