Eine gut gefüllte Werkzeugkiste für PDF-Dokumente

Was die Betriebssysteme nicht können, lässt sich mit PDF-Hilfsprogrammen elegant erledigen.

Von Matthias Schüssler

Adobe kommt das Verdienst zu, den Informationsaustausch massiv erleichtert zu haben. Mit dem «Portable Document Format» lassen sich elektronische Schriftstücke unabhängig vom erstellenden Programm speichern und über Betriebssystemgrenzen weiterreichen. Die Darstellung bleibt gewahrt.

Die Betriebssysteme tragen der grossen Bedeutung nicht Rechnung. Windows kann PDF-Dateien von Haus aus weder anzeigen noch erzeugen. Mac OS X generiert über die Druckfunktion PDF und zeigt sie mit der Vorschau an. Bearbeitung ist bei beiden Betriebssystemen nicht möglich. Um dieses Manko zu beseitigen, hat man als Anwender zwei Möglichkeiten. Entweder besorgt man sich Acrobat (www.adobe.com/de/products/acrobat). Adobes Programm zur Erstellung und Bearbeitung von PDF-Dateien lässt keine Wünsche offen. Abschreckend ist der hohe Preis von rund 600 Franken für die günstigste Version. Er lohnt sich nur bei der professionellen Nutzung.

Oder man behilft sich mit den Programmen und Progrämmchen von Drittherstellern. Dann muss man allerdings zu jedem Zweck das geeignete Programm kennen:

Für die PDF-Erstellung greifen Sie zu CIB pdf brewer (www.cib.de). Dieses Produkt ist für Privatanwender kostenlos, gewerbliche Nutzer zahlen 19 Euro. Es erscheint als Drucker in den Anwendungsprogrammen und lenkt die Druckausgabe in PDF-Dateien um. Das Programm bietet diverse Einstellungsmöglichkeiten. Eine Alternative ist Free PDF XP (www.freepdfxp.de). Das kostenlose Büropaket OpenOffice speichert Dokumente auf Wunsch als PDF (http://de.openoffice.org). Anwender von Microsoft Office 2007 rüsten eine PDF-Exportfunktion nach. Diese ist unter der Bezeichnung «Add-In Speichern unter – PDF oder XPS» in Microsofts Downloadcenter zu haben.

Sollten die Gratisprogramme den Anforderungen nicht gewachsen sein, hilft Jaws PDF-Creator (www.jawspdf.de) weiter. Dieses Programm ist auch dem professionellen Einsatz in der Druckvorstufe gewachsen und mit einem Preis von 59 Euro erschwinglich.

Für die PDF-Bearbeitung gibt es von Jaws den PDF Editor: Er kann einzelne Seiten oder ganze Dokumente drehen, Seiten löschen und einfügen, und auch die Reihenfolge der Seiten lässt sich umstellen. Dokumente dürfen mit einem Passwort geschützt werden, und Lesezeichen erschliessen umfangreiche Dokumente. Den Editor gibt es für 39 Euro. Das Paket aus Editor und Creator ist unter dem Namen Jaws PDF Desktop Suite für 79 Euro erhältlich.

PDF unter dem Hammer

Bei einfacheren Aufgaben kommen Sie mit Gratisprogrammen ohne Probleme über die Runden. Das Zusammenführen mehrerer Dateien zu einer lässt sich auf dem Mac mit PDFMergeX erledigen (www.malcom-mac.com/blog/pdfmergex).

Unter Windows verwenden Sie zu dem gleichen Zweck das bereits erwähnte Programm FreePDF XP. Es fügt dem Startmenü das Modul PDF Join hinzu, das PDF-Dateien kombiniert. Ein heisser Tipp ist PDF-Hammer: Unter www.nitropdf.com/free/hammer findet sich ein Bearbeitungsprogramm, das im Webbrowser läuft.

Textänderungen oder Modifikationen sind nur in eingeschränktem Mass möglich. Das liegt daran, dass PDF-Dateien nur ein digitales Abbild des ursprünglichen Dokuments darstellen. Mit dem kostenlosen Open-Source-Grafikprogramm Inkscape (für Windows, Mac und Linux) können Sie immerhin kleine Tippfehler korrigieren oder Bilder austauschen (www.inkscape.org).

SCREEN TA

PDF-Dateien selbst gebraut mit CIB brewer.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 12. Januar 2009

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