Im Schnellzugtempo zu jedem Winkel auf der Festplatte

Tricks und Hilfsprogramme führen schnurstracks zu den in vielen Unterordnern versteckten Daten.

Von Matthias Schüssler

Als Benutzer des Windows-Explorer braucht man die Kondition eines Langstreckenläufers. Bei der Organisation von Daten und Dokumenten gilt es regelrechte Klickmarathons zu absolvieren, um vom Start, dem Arbeitsplatz oder «Eigene Dateien» zum Zielordner in der Tiefe der Festplatte zu gelangen. So verkürzen Sie die Wege über viele Ordnerstufen:

Folder Pilot eröffnet Abkürzungen zu häufig gebrauchten Ordnern. Man kann diese in Gruppen organisieren und im Windows Explorer über «Datei > Folder Pilot» oder durch einen Rechtsklick auf die Dateiliste aufrufen. Auch in den «Öffnen»- und «Speichern»-Dialogen der Programme stehen die Ordnerfavoriten zur Verfügung. Folder Pilot richtet im Explorer eine neue Symbolleiste ein. Sie zeigt den aktuellen Ordner mit allen übergeordneten Verzeichnissen als anklickbare Navigationspunkte. Man nennt das in Anspielung an Hänsel und Gretel «Brotkrumen»-Navigation.

Verzwickt, weil verzweigt

Jedes übergeordnete Verzeichnis hat ein eigenes Menü (erkennbar an einem nach unten zeigenden Dreiecksymbol). Es enthält alle Ordner der entsprechenden Verzeichnisebene, die ihrerseits in Menüform Zugriff auf Unterordner bieten. So umständlich das klingt, so praktisch ist es: Man kann dank den Menüs blitzschnell in der Ordnerhierarchie nach oben wandern oder in einen anderen Nebenast wechseln.

Folder Pilot ist für 19.95 Euro auf www.baxbex.de erhältlich. Kostenlos kommt man mit QTAddressBar zu einer Brotkrumennavigation (http://qttabbar.wikidot.com/qtaddressbar).

QTTabBar stattet den Explorer (unter XP und Vista) mit Reitern aus. Mehrere Ordner kann man im gleichen Explorer-Fenster offen halten und über Reiterlaschen von einem zum anderen wechseln, so wie es sich beim Surfen mittels «tabbed browsing» bewährt.

QTTabBar (http://qttabbar.wikidot.com) erlaubt das Sperren von Reitern und verhindert versehentliches Schliessen. Die nützlichste Funktion sind die Gruppen. Sie öffnen mehrere Ordner in einem Schritt, beispielsweise den Bilderordner und die Speicherkarte der Digitalkamera.

Eine Alternative zu den Erweiterungen ist xplorer²: Dieses eigenständige Dateiverwaltungsprogramm hat eine zweigeteilte Ansicht, Lesezeichen für häufig benutzte Ordner, kann häufig gebrauchte Ordner gruppieren und per Mausklick öffnen und beherrscht auch die Darstellung von Fenstern als Reiter. xplorer² kostet 29.95 US-Dollar: www.zabkat.com.

Ein weiterer Weg eröffnet Visual Subst (www.ntwind.com/software/utilities/visual-subst.html): Das Gratisprogramm macht aus Ordnern virtuelle Laufwerke. Tief in der Verzeichnisstruktur verborgene Ordner sind über einen Laufwerkbuchstaben zugänglich. Anwender, die sich mit der Befehlszeile auskennen, richten virtuelle Laufwerke über den «subst»-Befehl ein.

Das einfache Verwalten von Daten und Dokumenten lässt sich auch ohne Zusatzprogramme bewerkstelligen: Legen Sie von häufig gebrauchten Ordnern Verknüpfungen auf dem Desktop an. Klicken Sie den Ordner mit der linken Maustaste an, halten die Maustaste gedrückt und ziehen ihn auf den Desktop. Wichtig: Halten Sie, während Sie die Maustaste loslassen, die «Alt»-Taste gedrückt. Nur so legt Windows eine Verknüpfung an.

Sie führt Sie dann ohne Umwege zum gewünschten Ordner. Sie können Verknüpfungen auch unter «Eigene Dateien» anlegen. Diese erscheinen in den «Öffnen»- und «Speichern»-Dialogen der Programme und führen stante pede zum Ziel.

SCREEN TA

Brotkrumennavigation im Explorer.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 15. Dezember 2008

Rubrik und Tags:

Faksimile

Metadaten
Thema: Tipp der Woche
Nr: 8467
Ausgabe:
Anzahl Subthemen: 1

Obsolete Datenfelder
Bilder: 1
Textlänge: 300
Ort:
Tabb: FALSCH