Facebook hilft, weltweite Kontaktnetze zu knüpfen

Wer einen der grössten virtuellen Marktplätze im Netz nützt, sollte gut überlegen, wie viel er von sich preisgeben will.

Von Matthias Schüssler

Facebook.com hat sich seit dem Start im Jahr 2004 zu einer der grössten Kontaktplattformen im Web gemausert. Im August feierte der Gründer und Selfmade-Milliardär Mark Zuckerberg den 100-millionsten Teilnehmer. Grösser ist nur Myspace.com, eine vergleichbare Community für Teenager und junge Nutzer.

Als soziales Netzwerk will Facebook Leute zusammenbringen: Freunde, Familienmitglieder, Geschäftspartner oder Unbekannte. Das funktioniert, indem man als Teilnehmer sein Profil als digitale Visitenkarte veröffentlicht. Dazu richtet man ein kostenloses Konto ein und kann nach der Anmeldung mit E-Mail-Adresse und Passwort daran gehen, sein Profil mit Informationen anzureichern.

Dabei stellt sich für frisch gebackene Facebook-Nutzer die Frage, wie viel man von sich preisgeben will. Wer mag, kann nebst den Angaben zu seiner Person auch Fotos, Notizen und Videos online stellen, einen Veranstaltungskalender führen, seine aktuelle Tätigkeit angeben und sogar religiöse oder politische Ansichten spezifizieren.

Was sagen, was verschweigen?

So aufschlussreich grosse Mitteilsamkeit für die Kommunikationspartner ist, sie hat auch Gefahren. Die vielen digitalen Identitäten sind für Facebook wertvoll; sie werden für personalisierte Werbung verwendet: «Facebook kann Informationen in deinem Profil verwenden, ohne dich als Person Dritten zu offenbaren», steht in den Datenschutzrichtlinien. Als Anwender sollten Sie daher genau abwägen, was Sie in Ihr Profil schreiben und was nicht. Lassen Sie sich vom Grundsatz leiten, dass einmal im Internet veröffentlichte Angaben nicht mehr verschwinden, selbst wenn Sie Ihr Profil löschen. Es lässt sich kaum vermeiden, dass irgendwo eine Kopie des Profils erhalten bleibt.

Immerhin ist es so, dass Ihre Angaben nicht für jeden sichtbar sind. Nur Leute mit denen Sie Freundschaft geschlossen haben, sehen Ihre Angaben. Wie Ihr Profil erscheint, können Sie über «Einstellungen > Privatsphäre-Einstellungen» überprüfen und steuern.

Ist das Konto eingerichtet, geht die Suche nach Freunden und Bekannten los. Dazu dient das Suchfeld, in das Sie Namen von Leuten eintragen, über die Sie via Facebook kommunizieren möchten. Wenn Sie fündig wurden und auf «als FreudIn hinzufügen» geklickt haben, muss diese Person erst einwilligen, bevor die Verbindung als geknüpft gilt. Wenn jemand Sie zum Freund haben möchte, haben Sie dabei das letzte Wort.

Sind erste Freunde gefunden, zeigt sich der grösste Vorteil eines sozialen Netzwerks: Facebook ermittelt Leute, die man über Dritte kennt. So entstehen schnell neue Kontakte, zumal der Facebook-Mitgliederbestand in der Schweiz gross genug für interessante Querverbindungen ist. Amüsanterweise erfährt man, welche Leute im gemeinsamen Bekanntenkreis sich eben befreundet haben.

Damit Facebook wirklich nützt, sollte man regelmässig vorbeischauen, sein Profil und die Freundschaften pflegen. Das nimmt einige Minuten pro Tag in Anspruch. Man sollte sich vor der Anmeldung überlegen, ob man diese Zeit erübrigen kann. Was niemandem nützt, sind «tote» Profile.

Die Kommunikation zwischen den Mitgliedern erfolgt entweder über das Postfach von Facebook oder aber über die öffentliche Pinnwand, auf der Statusmeldungen erscheinen und man kurze Nachrichten hinterlassen kann. Auch das Chatten ist möglich – über die Schaltfläche in der Statusleiste rechts unten.

BILD VIZSTER

Versinnbildlichte Beziehungsgeflechte.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 27. Oktober 2008

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