Computer-Vorsätze für das neue Jahr

Unsere Tipps zur Kummer-Minimierung fürs neue Jahr.

Von Matthias Schüssler

Computer stürzen häufiger ab, wenn sie mit Misstrauen oder Abneigung bedient werden. So behaupten es zumindest einige PC-Flüsterer.

Solche Wechselbeziehungen auf metaphysischer Ebene zwischen Mensch und Maschine sind nicht bewiesen. Unbestrittenermassen hat das Verhalten des Anwenders aber grosse Auswirkung auf die Zuverlässigkeit und den Einsatzwillen des Arbeitsgeräts. Ist man gut zu ihm, dann ist es gut zum User. Also: Lassen Sie Ihrem Laptop, Mac oder Desktop-PC im neuen Jahr die nötige Aufmerksamkeit zukommen.

Tun Sie, was für die Sicherheit getan werden muss. Installieren Sie ein Antivirenprogramm, schalten Sie die Firewall ein, und sehen Sie zu, dass das Betriebssystem brav die Updates installiert.

Kümmern Sie sich um Ihre Daten. Speichern Sie, was Ihnen lieb und teuer ist, an einem zweiten Ort. Nur das schützt bei Aussetzern der Festplatte vor schmerzlichem Verlust. Schick ist die Sicherung auf einer Netzwerkfestplatte. Sind in Ihrem Haushalt mehrere Computer per Router verbunden, steht dieser Datenspeicher allen Familien-PCs zur Verfügung und eröffnet nebenbei auch allen den Zugang zu Fotos, Musik und Dokumenten.

Glauben Sie nicht alles, was man Ihnen weismachen will. Vor allem nicht, wenn Sie im Internet unterwegs sind. Wird urplötzlich auf irgendeiner Website behauptet, Ihr Computer sei virenbefallen, dann will man Sie aufs Glatteis führen. Das Mail, in dem behauptet wird, Sie müssten dringend Ihr Telebanking-Passwort ändern oder ein Guthaben bei Ebay abholen, ist Lug und Trug. Löschen Sie es.

Gönnen Sie Ihrem WLAN und dem Modem Pausen. Manche Anwender nehmen die «Flatrate» (der Pauschaltarif für die Internetverbindung) wörtlich und schalten Modem und ihr Funknetz noch nicht einmal ab, wenn sie in die Ferien gehen. Das ist Stromverschwendung und ein unnötiges Sicherheitsrisiko. Kappen Sie die Verbindung, wenn Sie sie nicht benötigen.

Schonen Sie die Festplatte. Das heisst: Installieren Sie nur die Programme, die Sie auch benötigen. Gerade Windows-Programme sind oft sehr nachtragend – sprich: Wenn Sie ein Progrämmchen aus dem Internet nur schnell einmal ausprobieren und sogleich wieder deinstallieren, bleiben oft Dateileichen, Überreste der Konfiguration oder häufig auch Systemmodule zurück. Das ist Gift für die Kondition des Rechners und eine der häufigsten Ursachen für unergründliche Kompatibilitätsprobleme. Üben Sie Zurückhaltung.

Pröbeln nur im geschützten Raum. Wenn Sie gerne neue Programme ausprobieren, tun Sie dies auf einem separaten Rechner. Auch eine gute Lösung ist ein Emulator. Das ist ein per Programm simulierter PC. Er läuft in der so genannten Sandbox, einer geschützten Umgebung. Als Festplatte verwendet er eine Datei auf dem ausführenden Rechner. Systemprobleme lösen Sie, indem Sie eine intakte Sicherung der Festplattendatei wiederherstellen. Solche Emulatoren sind Virtual PC von Microsoft oder von VMware.

Keine Betas installieren. So genannte Beta-Versionen sind noch nicht fertig entwickelte Programme. Diese dürfen Sie nicht auf einen Computer installieren, der zuverlässig funktionieren soll. Es ist eine Unsitte, dass Microsoft seine Testversionen des Internet Explorer oder bei Office breit streut.

Tauschbörsen, «Warez»- oder Porno-Sites sind böse. Wer in anrüchigen Zonen des Netzes verkehrt, muss sich des Risikos bewusst sein: Hier gibt es die meisten Trojaner und «Drive-By-Downloads». Können Sie sich Ausflüge dahin nicht verkneifen, unternehmen Sie sie nur mit einem gut geschützten Computer – und einem Browser, bei dem Java, Java-Script und Flash abgeschaltet sind.

BILD PANDA

Datenspione lieben leichtgläubige Internetbenutzer.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 31. Dezember 2007

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