Virtuelles Weltenbummeln mit Googles Hilfe

Mit Google Earth können sich auch Stubenhocker und Reisemuffel die Welt erschliessen: Tipps für den Computer-Globus.

Von Matthias Schüssler

Google erschliesst nicht nur das Internet, sondern auch Mutter Erde: Mit den Landkarten auf maps.google.ch und bald mit ortsbezogener Werbung auf dem Mobiltelefon – nicht zuletzt dafür entwickelt der Suchmaschinengigant sein Handy-Betriebssystem «Android».

Das Spannendste der Geo-Projekte ist Google Earth, eine Kombination aus virtuellem Globus und interaktivem Atlas. Das Programm gibt es kostenlos unter http://earth.google.com/intl/de/index.html. Es zeigt die Erde in Satellitenaufnahmen, blendet zu Sehenswürdigkeiten Fotos und Informationen ein, liefert dreidimensionale Ansichten von Gebäuden und hält sogar als Flugsimulator her (dazu drücken Sie bei neueren Versionen die Tastenkombination «Ctrl» + «A»). Google Earth ist Informationsquelle und Spielzeug zugleich. Mit einigen Tricks lässt sich noch mehr aus Google Earth herausholen:

Informationen ein- und ausblenden: Bei neueren Versionen von Google Earth lassen sich auch Wetterinformationen, Wolken als Ebenen einblenden. Selbst geografisch verortete Youtube-Videos (unter «Galerie») oder Hinweise auf Aktivitäten der Vereinten Nationen und Umweltschutzorganisationen (bei «Globales Denken») sind abrufbar. Neu gibt es die «Gigapixel»-Fotos: Sie stammen vom «GigaPxl»-Projekt und bestehen aus 3,889 Milliarden Bildpunkten. Das erlaubt, aus einer Totalen auf kleinste Details zu zoomen.

Dreidimensionale Gebäude erheben sich aus der Landschaft, wenn man über den waagrechten Regler in der rechten oberen Bildschirmecke die Ansicht kippt. Noch gibt es wenige 3-D-Modelle, aber Google ermöglicht es allen Interessenten, ihr eigenes Haus, andere Gebäude oder Monumente in die virtuelle Welt einzubringen. Dazu dient das kostenlose Programm SketchUp:
http://sketchup.google.com/intl/de/index.html

Das Weltall zeigt Google auch – und das Sonnensystem, Sternbilder und Fotos des Hubble-Teleskops. Ins All gehts via «Ansicht > Zur Weltraumansicht wechseln».

Alle Baustellen in Zürich: Die kann man in Google Earth über einen Download des Tiefbauamts einblenden:
www.stadt-zurich.ch/internet/taz/home/baustellen/google_earth_.html.

Orte speichern: Wenn Sie ein schönes Fleckchen virtueller Erde entdeckt haben, können Sie, wenn Sie wollen, andere dahin mitnehmen. In der Seitenleiste unter «Orte» erscheinen die Stellen, die Sie über «Hinzufügen > Ortsmarken» gekennzeichnet haben. Über «Hinzufügen > Pfad» stecken Sie Strecken ab. Diese Strecken folgt Google Earth automatisch, wenn Sie «Tools > Tour abspielen» betätigen. Besitzer eines GPS-Empfängers können gespeicherte Ortsdaten in Google Earth verwenden – aber nur in der kostenpflichtigen Plus-Version (20 US-Dollar).

Eigene Touren weitergeben: Klicken Sie einen einzelnen Eintrag oder den ganzen Ordner «Meine Orte» mit der rechten Maustaste an und wählen «E-Mail» oder aber den Befehl «Speichern unter» aus dem Kontextmenü. Es entsteht eine Datei mit Endung KMZ oder KML, die weitergeben werden kann. Einige Gemeinschaften im Web tauschen bereits fleissig Geo-Daten: www.earth-community.de oder www.kugelerde.de. Eine englischsprachige Site für Google-Earth-Sichtungen ist www.googlesightseeing.com: Hier gibt es auch eine Kollektion von absonderlichen Entdeckungen zu bestaunen.

Distanzen messen: Es gibt in Google Earth das Lineal zum Messen von Distanzen – das funktioniert aber nicht mit gespeicherten Pfaden. Mit dem kostenlosen Programm GE-Path (www.sgrillo.net/googleearth) kann man Pfade als KML-Datei exportieren, in GE-Path einlesen und vermessen.

Google und der «Santa Claus»: Wer will und es nicht zu kitschig findet, kann per Rentierschlitten um die Welt fliegen: http://earth.google.com/santa/

SCREEN TA

Die ETH als einsames 3-D-Gebäude in Google Earth Zürich.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 10. Dezember 2007

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