Wie Viel-Fotografierer ihre Bilder horten

Programme zur Bildverwaltung und -verbesserung gibt es viele. Für anspruchsvolle Anwender kommt aber nur Aperture oder Adobe Lightroom in Frage.

Von Matthias Schüssler

Den Ansprüchen der Digitalfotografen werden klassische Bildbearbeitungsprogramme kaum gerecht. Das hat Apple früh erkannt und 2002 und iPhoto erfunden: Ein simples Programm, das alle Aktivitäten abdeckt, die nach einer ausgiebigen Fotosafari anfallen. Es hilft beim Organisieren der Bilder, Korrigieren und Ausgeben von digitalen Fotos.

Vor anderthalb Jahren doppelte Apple mit Aperture nach, einer Profivariante von iPhoto. Bei der Entwicklung dieses Foto-Nachbearbeitungsprogramms hat Apple sich von der Vorstellung leiten lassen, dass Profifotografen viel knipsen, ständig unter Zeitdruck stehen und ziemliche Computermuffel sind. Apertures aufgeräumte Oberfläche unterstützt das speditive Sichten und Sortieren digitaler Aufnahmen. Sie hilft bei einfachen Bildkorrekturen und beim Verschlagworten mit Stichworten und Inhaltsangaben.

Mit den Werkzeugen kommen auch Anwender zurecht, die in der analogen Fotografie verwurzelt sind. Da gibt es etwa die Lupe, mit der man sich jederzeit Ausschnitte aus seinen Fotos vergrössern kann. Der Leuchttisch in Aperture funktioniert wie sein Vorbild aus der realen Welt. Auf ihm sortiert man Bilder frei per Maus. Ähnliche Fotos lassen sich stapeln, sodass sie weniger Platz auf dem Bildschirm wegnehmen. Auch die Ausgabe als Webgalerie oder Fotobuch oder das Drucken eines Kontaktabzugs ist keine Hexerei.

Seit Kurzem hat auch Softwarehersteller Adobe ein Foto-Nachbearbeitungsprogramm im Angebot. Photoshop Lightroom ist in vielen Belangen Aperture nachempfunden; mit einigen markanten Unterschieden allerdings.

Die Oberfläche ist weniger übersichtlich und nicht so leicht zu bedienen wie bei Aperture. Dafür hat Adobe mehr und bessere Werkzeuge für die Korrektur von Belichtung, Kontrast, Farbsättigung und Farbton. Nur Lightroom ist für Windows und den Mac erhältlich. Aperture gibt es nur für das Betriebssystem von Apple.

Für Profis und «Prosumer»

Lightroom und Aperture richten sich an professionelle Fotografen, aber natürlich haben weder Adobe noch Apple etwas dagegen, wenn auch ambitionierte Amateure die Programme einsetzen – die «Prosumer» (zu deutsch etwa «Profi-Endverbraucher) werden zu einer zunehmend wichtigen Kundengruppe.

Für Leute, die die Fotografie als ernsthaftes Hobby pflegen, lohnt sich die Anschaffung eines Nachbearbeitungs-Programms. Alle Änderungen, die man an den Bildern vornimmt, erfolgen «non-destruktiv». Das bedeutet, dass die Originalaufnahme erhalten bleibt und stets wiederhergestellt werden kann. Auch das RAW-Format lässt sich direkt bearbeiten – bei RAW handelt es sich um ein Format, das viele halbprofessionelle Kameras unterstützen und das hervorragende Qualität und überragende Bildbearbeitungsmöglichkeiten bietet.

Adobe Photoshop Lightroom: bis 22. Juni 285 Franken, danach 405 Franken, Apple Aperture 449 Franken.

SCREEN TA

Wespe im Lightroom: Gelungene Fotos verdienen optimale Aufbereitung.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 16. April 2007

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