Schlachten via Browser schlagen

Geschickt taktieren und mit der passenden Strategie die Gegner austricksen: Das ist das Ziel in Onlinegames wie «Travian».

Von Matthias Schüssler

Computergames sind längst nicht immer ein reines Vergnügen. Bevor die Spiele beginnen, schlägt man sich mit dem Kauf, der Installation und der Konfiguration der Programme herum. Bei Onlinespielen ist das anders. Sie laufen in Firefox oder im Internet Explorer. Die Vorbereitungen beschränken sich auf das Einrichten des Benutzerkontos und das Einloggen ins Spielgeschehen.

Ein populäres Browserspiel, dem inzwischen weltweit mehr als eine Million Spieler verfallen sind, ist «Travian». Es ist eine klassische Kombination aus Aufbau- und Strategiespiel. Der Spieler startet miteinem fast menschenleeren Dorf. Er beginnt dann damit, Rohstoffe zu produzieren. Mit zunehmendem Wohlstand baut er Häuser, bildet Soldaten, Siedler oder Senatoren aus.

Die zentrale Aufgabe liegt jedoch darin, seinen Einfluss in der Umgebung geltend zu machen. Das Spiel findet in einem Online-Universum statt, in dem sich Tausende von lokalen Fürsten tummeln. Da gilt es abzuwägen, ob man mit seinen Nachbarn Bündnisse schliesst oder ob man sich darauf spezialisiert, ihre Rohstoffe zu plündern. In «Travian» gibt es drei Volksstämme, nämlich Römer, Gallier und Germanen. Sie zeichnen sich durch unterschiedliche Eigenschaften aus, wobei man sich als Anfänger mit einem römischen Stamm am leichtesten tun.

«Travian» spielt man gratis; mit dem kostenlosen Account stehen alle nötigen Spielfunktionen offen. Mit der Premiummitgliedschaft gibt es Zusatzfunktionen. Geld muss man als Spieler somit nicht investieren – wohl aber Zeit. Das Spiel läuft 24 Stunden pro Tag. Um nicht ins Hintertreffen zu geraten, muss man sich täglich einige Minuten um seine Siedlung, die Rohstoffproduktion und um Freund und Feind kümmern.
www.travian.de

Strategiegames eignen sich besonders gut fürs Spielen via Browser. Das Brettspiel «Risiko» gibt es in diversen Onlinevarianten: Auf www.conquerclub.com oder unter www.imperaonline.de gibt es die Möglichkeit, online gegen Spieler aus aller Welt um die Weltherrschaft zu kämpfen. Als erstes Browserspiel gilt übrigens das englischsprachige «Planetarion» (www.planetarion.com), das das Geschehen rund um Macht, Eroberung und Dominanz im Weltraum angesiedelt hat.

Auch E-Mail taugt zum Spielen

Eine geradezu archaisch anmutende Variante des Internetspiels wird kurz «PbeM» oder «PbM» genannt, was «Play by E-Mail» heisst. Das sind Spiele, die per E-Mail funktionieren. Jeder, der Fernschach spielt und Züge per Mail übermittelt, betreibt «PbM». Es gibt auch Onlineplattformen, die Spielzüge entgegennehmen und auswerten. Der Vorteil von E-Mail-Spielen liegt darin, dass die Teilnehmer von einem beliebigen Computer aus ihre Züge machen können. Oder auch per Handy oder Blackberry die Aktionen auf dem virtuellen Spielbrett dirigieren. Auf der Website www.pbem.ch finden Spielwillige, denen nichts an einer perfekten Grafikpracht liegt, rund 200 deutschsprachige E-Mail-Spiele.

SCREEN TA

Die Siedlung, die es in «Travian» zu Wohlstand zu führen gilt.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 12. März 2007

Rubrik und Tags:

Faksimile

Metadaten
Thema: Tipp der Woche
Nr: 7665
Ausgabe:
Anzahl Subthemen: 1

Obsolete Datenfelder
Bilder: 1
Textlänge: 300
Ort:
Tabb: FALSCH