Digitalfotos, säuberlich herausgeputzt

Bilder korrigieren, optimieren und aufpeppen: Die besten Gratis-Tools für Fotografen.

Von Matthias Schüssler

Fotografiert wird heute in jeder Lebenslage und längst nicht mehr nur mit den teuren Fotoapparaten. Kompakte Digicams animieren zu Schnellschüssen, Handykameras erst recht. Eine grosse Sammlung an Spontan-Aufnahmen ist die unvermeidbare Folge, bei der die Qualität leider nicht immer überzeugt.

Für den unterbelichteten Schnappschuss, flaue Ferienfotos oder grieselige Handybilder sind klevere Optimierungsprogramme gefragt. Programme zum Aufpeppen der Aufnahmen holt man sich aus dem Internet – zum Nulltarif. Photoshop Album Starter Edition von Adobe (www.adobe.com/de/products/photoshopalbum/starter.html) oder Picasa2 (http://picasa.google.ch) von Google beherrschen die wichtigen Massnahmen zur ersten Hilfe: Sie verbessern die Belichtung, entfernen Farbstiche, rücken schiefe Horizonte gerade (das geht in Googles Bildverwaltungsprogramm besonders einfach) und korrigieren den Kontrast.

Der Alte zeigts allen

Die besten Automatikfunktionen stecken in den Programmen von Adobe: Photoshop, dem Stammvater der Bildbearbeitungsprogramme, reicht auch heute niemandem das Wasser. Davon profitieren Adobes Einsteigerprodukte. Die kostenlose Starter Edition und das für rund 120 Franken im Handel erhältliche Photoshop Elements sind die beste Wahl für Anwender, die nur auf die «Optimierungs»-Schaltfläche klicken und sich nicht mit Gratationskurven oder Tonwertdiagrammen herumschlagen wollen.

Anwender, die gern Hand anlegen, halten sich an Helicon Filter. Über viele Schieberegler und Equalizer verbessert dieses Programm Lichter und Tiefen (die hellen und dunklen Bereiche eines Fotos), entfernt Bildrauschen und Farbsäume und bietet eine bunte Palette an Zusatzfunktionen. Im «einfachen Modus» ist Helicon Filter gratis; mit der Registrierung ab 30 US-Dollar gibt es auch die Experten-Funktionen (www.heliconfilter.com).

Auf Websites wie Foto-Freeware.de gibt es viele leistungsfähige Bildkorrekturprogramme, die auch hohen Ansprüchen standhalten. Beispielsweise ShiftN, ein tolles Gratiswerkzeug für Fotografen, die es auf architektonische Wahrzeichen abgesehen haben. Es kümmert sich um stürzende Linien. Das sind perspektivische Verzerrungen, bei denen eigentlich parallele Linien aufeinander zulaufen. Sie sind unvermeidlich, weil man Gebäude selten frontal ablichten kann. ShiftN arbeitet automatisch, mit manuellen Korrekturmöglichkeiten (www.shiftn.de).

Flaue Bilder aufpolieren

Weniger um die Optimierung als vielmehr um die Verfremdung kümmert sich FotoFiltre, ebenfalls unentgeltlich. Es stattet Bilder mit dem gewissen Etwas aus: Es schärft, färbt ein oder um, verfremdet und hat eine Reihe weiterer Tricks zum Aufpeppen fader Aufnahmen auf Lager (www.photofiltre.com).

Für Effekthaschereien auf dem Mac eignet sich ImageTricks: Es läuft auf Mac OS X 10.4 und bietet Zugriff auf die vielen Effektfilter des Betriebssystems (www.belightsoft.com/products/imagetricks).

SCREEN TA

7 Tage Regenwetter: Original links von Photoshop Starter aufgemöbelt.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 15. Januar 2007

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