Die Haken und Ösen von E-Mails

Gefälschte Absender, verlorene Mails: Die elektronische Post hat Mängel, die man als Benutzer kennen muss.

Von Matthias Schüssler

Heute flitzen nach vorsichtigen Schätzungen sechzig Milliarden digitale Briefe pro Tag durchs Internet. Dieses Ausmass haben die Väter des E-Mail in keiner Weise vorausgesehen, als sie 1982 die noch heute gültigen Standards entwickelt haben. Sonst hätten sie an wirkungsvolle Sicherheitsmechanismen gedacht. Die zwanzigjährige Technologie öffnet dem Missbrauch Tür und Tor. Das sollte man als Mail-Benutzer im Hinterkopf behalten:

Absender lassen sich fälschen. Es ist kein Problem, eine Nachricht mit einer fremden oder erfundenen Adresse zu verschicken. Wenn die Hausbank dazu aufruft, das Passwort fürs Online-Banking zu ändern, dann ist der Absender falsch und das Mail der Versuch, Ihr Konto zu plündern! Dieser üble Trick wird «Passwort Fishing» oder kurz «Phishing» genannt.

Die Auslieferung ist nicht garantiert. Es kommt vor, dass Mails versanden. Und: Wenn ein Empfänger den Erhalt eines Mail abstreitet, kann man ihm schwerlich das Gegenteil beweisen – daran ändert auch die Funktion «Lesebestätigung anfordern» mancher Programme nichts. Sicherheit gibt nur der gute, alte eingeschriebene Brief. Ihn wird es bald auch digital geben. Die Post startet den Dienst www.incamail.ch für eingeschriebene Mails.

Mails können abgefangen oder unbedacht weitergeleitet werden. Darum gehört Vertrauliches nicht in die elektronische Post.

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Alles Lug und Trug: Das Mail «fischt» nach Telebanking-Passworten.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 27. November 2006

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