Datentranfer: viele Wege für unterschiedliche Bedürfnisse

(msc) Wenn es darum geht, eine Datei von Computer A auf Computer B zu übertragen, hat man als Anwender die Qual der Wahl. Eine Reihe von Datenübertragungsmöglichkeiten steht offen – welche man wählt, hängt von den Umständen ab. Neben FTP, das im Beitrag näher vorgestellt wird, stehen folgende Wege offen:

  • Stingray ist eine Appliance (also eine fertig konfigurierte «Box») für den Datentransfer. Der Server kommt wie Leonardo, die in der Druckvorstufe nach wie vor verbreiteste ISDN-Lösung, aus dem Hause Hermstedt. Das Produkt eignet sich für Unternehmen mit viel Datenverkehr und konsolidiert die Datenübertragung, indem es Jobs auf dem vorgegebenen Weg übermittelt oder empfängt per ISDN oder über das Netz per FTP oder Leonardo-over-IP.
  • Transfer-Tool heisst die Dienstleis­tung eines professionellen Schweizer «Datenschiebers». Sie eignet sich auch für grössere Datenmengen. Als Anwender braucht man keine zusätzliche Hardware. Die Software zum Hochladen der Daten ist optional, nutzen lässt sich der Dienst auch über den Webbrowser. Das Transfer-Tool eignet sich für kleine und mittlere Unternehmen, die keine eigene Hardware betreiben möchten. Ausführliche Informationen zum Transfertool finden Sie unter http://www.publisher.ch/transfertool.
  • WebDav (Web-based Distributed Authoring and Versioning) ist ein offener Standard zur Bereitstellung von Dateien im Internet. Ein WebDav-Laufwerk lässt sich wie eine Festplatte verwenden und ist daher in der Verwendung so unkompliziert wie ein lokales Speichermedium (wobei die Zugriffsgeschwindigkeit übers Internet natürlich nicht der eines lokalen Laufwerks entspricht). WebDav ist eine Erweiterung des HTTP-Protokolls: Daher funktioniert der Zugriff in aller Regel auch in Unternehmensnetzwerken und trotz restriktiver Firewall. In Windows XP kann man über die Netzwerkumgebung ohne Zusatzsoftware auf WebDav-Laufwerke zugreifen, ein praktisches Zusatzprogramm ist Novell NetDrive, das das Online-Speichermedium im Explorer mit Laufwerksbuchstaben einbindet. Der Finder von Mac OS X unterstützt unverschlüsselte Verbindungen. Mit Goliath sind auch sichere Verbindungen möglich. Goliath und NetDrive sind im Publisher-Downloadbereich verfügbar. WebDav eignet sich für Anwender, die Wert auf Flexibilität legen. Wer selbst einen Webserver betreibt, kann diesen mit WebDav-Funktionalität aufrüsten; sowohl Apache als auch Microsofts IIS bieten entsprechende Funktionen bzw. Erweiterungen.
  • Dienste wie iDisk von Apple oder das GMX MediaCenter (beide verwenden übrigens den erwähnten WebDav-Standard): Diese sind einfach zu handhaben, verhältnismässig günstig oder (wie GMX im Standardangebot) sogar gratis. Sie eignen sich für gelegentlichen Datenaustausch, indem Daten per Browser oder WebDav-Client hochgeladen und für den Empfänger freigegeben werden. Bei GMX ist beispielsweise eine zeitlich limitierte Freigabe möglich.

Sieht aus, wie eine Stereoanlage, ist aber ein Transferserver: Stingray by Hermstedt.

Per Transfertool übermittelt man Daten aus dem Browser an die Empfänger – per Breitbandinternet und ohne zusätzliche Hardware.

Ein WebDav-Online-Ordner klinkt sich in den Windows-Explorer oder den Finder ein und lässt sich wie ein Verzeichnis auf der lokalen Festplattenutzen – sogar wenn eine restriktive Firewall im Spiel ist.

Quelle: Publisher, Montag, 12. Juni 2006

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Thema: Fokus
Nr: 6940
Ausgabe: 06-3
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