Das Handy mit Orientierungssinn

Was heutzutage ein ernstzunehmendes Handy sein will, ist nebst Telefon auch Digital- und Videokamera, Agenda, E-Mail- und Messenger-Client und Organizer. Aber es gibt noch mehr Betätigungsfelder, für die sich Handys heute zuständig fühlen. So ist es dem A701 von Mio Tech ein Anliegen, dass sein Besitzer niemals mehr die Orientierung verliert. Per GPS-Empfänger navigiert der «Mio DigiWalker» durch ganz Europa.

Das Handy mit dem Navigationssystem zu kombinieren, ist eine bestechende Idee. Jedem leuchtet unmittelbar ein, wie praktisch es ist, wenn das Handy auch immer gleich weiss, wo man unterwegs ist und in welche Richtung man sich wenden muss, um zu diesem Ort oder jenem Fleckchen zu gelangen. Das macht das Handy des fernöstlichen Herstellers mit dem italienischen Namen zu einem ultimativen Killer-Gadget.

Das Mio Tech erfüllt somit digitale Wunschträume; mit einigen Abstrichen allerdings. Es zeigt ein Merkmal, das vielen Geräte mit der mobilen Windows-Version eigen ist – eine relativ träge Reaktion auf Benutzereingaben, nämlich. Das A701 verwendet das neue Windows Mobile 5 als Betriebssystem und könnte gerade die Navigation etwas flotter angehen. Bedient wird das A701 per Stift, was für viele Einsatzgebiete optimal ist, nicht aber für die Navigation. Denn wenn man zu Fuss, im Auto oder per Fahrrad unterwegs ist, müsste man das Gerät möglichst einhändig und ohne Stift betätigen können. Die zum Teil kleinen Eingabefelder trifft man per Fingerkuppe oder -nagel aber nur schlecht. Es kommt nicht von ungefähr, dass zum Beispiel Navigationsgeräte von TomTom riesige Bedienfelder haben. Die sind nicht schön, aber leicht zu treffen.

Wichtig für die Allround-Navigation ist eine möglichst flexible Software. Diesen Anspruch erfüllt «Mio Map», die GPS-Software. Sie hat zwar eine etwas eigenwillige Menüstruktur, doch das gilt auch für die TomTom-Geräte. Wichtig für die Nutzung in allen Lebenslagen sind die unterschiedlichen Modi für PKW, Motorrad, LKW, Fahrrad oder Fussgänger; die man allerdings, unter «Routingoptionen», erst einmal finden muss. Über «TMC» («Traffic Message Channel») lassen sich Verkehrsdaten an die Navigationssoftware übermitteln. Dafür ist allerdings ein externer Empfänger nötig. Bei meinem Test die TMC-Software die Bluetooth-Funktion blockiert. Erst nach einer zeitraubenden Suche, die in der Deaktivierung von TMC und einem Neustart mündete, klappte der Datenaustausch mit dem Desktop-PC.

Das Handy unterstützt nicht nur GPS, sondern auch GPRS, synchronisiert mit Outlook und fotografiert mit 1,3 Megapixeln und filmt bewegte Bilder. Auch ein Slot für SD/MMC-Karten steht zur Verfügung. Mit anderen Worten – das A701 hat das Potenzial zum ultimativen Killer-Gadget. Bevor man es vorbehaltlos empfehlen kann, sollten die Kinderkrankheiten ausgeräumt werden. Und dazu zählt die zu kurze Batterielaufzeit.

Das A701 ist in der Schweiz für 1090 Franken bei Fust und Mediamarkt erhältlich, vertrieben wird es von Ifrec.

Quelle: Newsnetz, Samstag, 22. April 2006

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