TIPP DER WOCHE

Die richtige Zuwendung für PCs

Welche Behandlung brauchen Computer, um fit zu bleiben? Empfehlungen für das digitale Trainingsprogramm.

Von Matthias Schüssler

So unüberschaubar das Angebot für fitnessbewusste Zeitgenossen ist, so viele Möglichkeiten gibt es, um seinen Computer in Form zu halten. Als Anwender sieht man sich einer Reihe von Wartungs-, Tuning- und Sicherheitsprogrammen gegenüber, die allesamt helfen sollen, den Computer sicherer, schneller und zuverlässiger zu machen. Doch wer seinen Computer rundum hegt und pflegt, kommt nicht mehr zum Arbeiten.

Viele der digitalen Wellnesskuren sind für einen normal genutzten Computer entbehrlich. Darum ist es besser, den Heim-PC gezielt und in den richtigen Intervallen einer Fitnesskur zu unterziehen.

Das tägliche Backup: Die wichtigste Aufgabe des Computerbetreuers ist und bleibt die Datensicherung. Wichtige Dokumente, Digitalfotos und E-Mails sollten täglich auf einem zweiten Speichermedium (externe Festplatte, USB-Medium) gesichert werden. Keine andere Schutzmassnahme vermag zu helfen, wenn die Spannungsspitze nach einem Blitzeinschlag das Notebook killt oder die Festplatte unversehens streikt.

Das wöchentliche Update: Die Datenbank des Antivirenprogramms sollte einmal pro Woche aktualisiert werden. Ein Intervall von sieben Tagen ist auch für die Schliessung von Systemlücken angezeigt. Verwenden Sie die Update-Funktion Ihres Antivirenprogramms und des Betriebssystems. Falls die Medien ein neues Virus oder eine kritische Sicherheitslücke melden, ist ein ausserplanmässiges Update angesagt. Einen Komplett-Scan mittels Antivirensoftware brauchen Sie nur zu veranlassen, wenn Sie eine Infektion vermuten; ansonsten lohnt sich die Zeit raubende Prüfung aller Dateien nicht.

Die monatliche Aufräumaktion: Die Datenträgerbereinigung (zu finden im Startmenü unter «Programme > Zubehör > Systemprogramme») löscht temporäre Dateien und andere nicht ordnungsgemäss gelöschte obsolete Informationen von der Festplatte. Eine Müllentsorgungsaktion alle dreissig Tage reicht völlig aus. Falls aber Speicherplatz knapp ist, ist häufigeres Aufräumen sinnvoll.

Die jährliche Inspektion: Die Defragmentierung reorganisiert die Struktur auf der Festplatte, was die Zugriffe beschleunigt. Bei einem normal genutzten Computer ist der Geschwindigkeitsgewinn marginal. Mit einer jährlichen Defragmentierung ist der Sache Genüge getan. Spürbare Resultate bringt die Defragmentierung nach einer grösseren Installation. Führen Sie sie also durch, nachdem Sie beispielsweise eine neue Office-Version oder ein Service Pack für Windows eingespielt haben. Sie starten die Defragmentierung im Arbeitsplatz, indem Sie einen Datenträger markieren, «Datei > Eigenschaften» wählen und den Reiter «Extras» öffnen.

Ebenfalls einmal pro Jahr verdient das Betriebssystem eine Sicherung – zumindest bei Anwendern, die mit vielen Programmen arbeiten und auf eine ausgeklügelte Konfiguration wert legen: Sie sollten mittels einer geeigneten Backup-Software ein Windows-Backup anlegen.

Alle anderen Massnahmen bei Bedarf: Die anderen Wartungs- und Tuning-Programme setzen Sie ein, wenn es notwenig erscheint: Nach einem Absturz ist eine Fehlerüberprüfung der Festplatte angezeigt; das dafür notwendige Programm ScanDisk findet sich wie die Defragmentierung im Arbeitsplatz unter «Extras». Wer viele Programme vom Computer gelöscht hat, sollte die Festplatte entrümpeln, beispielsweise mit Registry Mechanic (www.winguides.com). Und bei Verdacht auf Befall durch Werbespione oder Spyware treten Ad-Aware und Spybot in Aktion: www.kummerbox.ch/dyn/digital/internet/325180.html

Mehr Risiko, mehr Kontrolle: Wer ständig Programme herunterlädt, dubiose Webseiten ansurft und sorglos jeden E Mail-Anhang öffnet oder wer Kinder hat, die solches tun, sollte hingegen auch Ad-Aware und Spybot einmal pro Woche auf den Plan rufen.

SCREEN TA

Gezielt eingesetzt, sorgen die Systemhelfer für optimale Wartung.


Wie man Macs wartet

Was die Wartung des Systems anbelangt, sind Mac und Windows gar nicht so verschieden: Was für Windows gut ist, ist für einen Apple-Rechner nicht verkehrt.

  • Das tägliche Backup: Auch auf dem Mac vorbehaltlos zu empfehlen! Der Beitrag «Mit OS X auf der sicheren Seite» erklärt, wie es geht. Dieser ist übrigens auch m Buch «Kummerbox» zu finden.
  • Das wöchentliche Update: Viren sind unter Mac OS X kein so grosses Problem, sodass es bislang vertretbar ist, auf dem Mac keine Antivirensoftware zu haben. Allerdings gibt es auch auf dem Mac Systemlücken, die Sie bei Bedarf sofort schliessen sollten. Sie überprüfen das via Apfelmenü und den Befehl «Software aktualisieren».
  • Die monatliche Aufräumaktion: Ein Datenträgerbereinigungsprogramm gibt es auf dem Mac nicht. Ein Tool namens Spring Cleaning (siehe Beitrag «An versteckten Rädchen drehen» unten) übernimmt bei Bedarf das Aufräumen; allerdings ist dieses Programm eher kompliziert in der Bedienung und langsam, sodass Sie sehr gut darauf verzichten können.
  • Die jährliche Inspektion: Wenn Sie ein Defragmentierungsprogramm haben, dann setzen Sie das ebenfalls einmal pro Jahr ein. Ansonsten ist es nicht tragisch, auf die Defragmentierung zu verzichten. Die jährliche Sicherung des Betriebssystems macht aber Sinn. Sie können diese Siehe Beitrag «Mit OS X auf der sicheren Seite».
  • Alle anderen Massnahmen bei Bedarf: Gilt auch für den Mac…
  • Mehr Risiko, mehr Kontrolle: Ebenso; allerdings ist Spyware auf dem Mac bislang überhaupt kein Problem.

Siehe «Mit OS X auf der sicheren Seite» und «An versteckten Rädchen drehen».

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 18. Juli 2005

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