Spyware-Barriere für Explorer

Veränderte Startseiten, andere Suchfunktionen oder neue Symbolleisten sind Symptome für einen Spywarebefall.

Von Matthias Schüssler

Microsofts Browser ist wie ein kleines Kind, das von jedem Fremden Süssigkeiten entgegennimmt. Immer mehr Websites installieren über Hintertürchen ungefragt ihre Spione bei ahnungslosen Surfern, bespitzeln den Surfer und bieten auf eigene Faust Such- oder Startseiten an, die sich nicht löschen lassen. Spyware ist schwer im Kommen. Besonders dreist: Neuerdings werben die Spyware-Verbreiter auf ihren Zwangsstartseiten für Tools, mit denen sich angeblich Spyware beseitigen lässt. Es versteht sich von selbst, dass man von diesen die Finger lässt.

Es gilt, Löcher zu stopfen

Was tun? Als Erstes sollte man die virtuelle Java-Maschine des Internet Explorers ersetzen. Viele Spywares machen sich eine Sicherheitslücke in Microsofts Modul für Java-Programme zu Nutze. Um diese Lücke zu schliessen, führen Sie entweder das Windows-Update aus, laden einen Patch herunter (http://support.microsoft.com/?kbid=816093) – oder Sie steigen auf Suns Java-Maschine um, die Sie hier herunterladen können: www.java.com.

Als vorbeugende Massnahme gegen die Okkupation bietet sich die Veränderung der Sicherheitseinstellungen an, die Sie unter «Extras > Internetoptionen» im Reiter «Sicherheit» finden. Microsofts Sicherheitskonzept arbeitet mit vier Zonen, wobei die Zone «Eingeschränkt» weder die Ausführung von Java noch von potenziell gefährlichen ActiveX-Komponenten erlaubt. Sie können diese Restriktion generell für alle Internetsites anwenden, indem Sie im Reiter «Sicherheit» die Stufe «Internet» (das Weltkugelsymbol) markieren, auf «Stufe anpassen» klicken und dann bei «benutzerdefinierte Einstellungen zurücksetzen» die Option «Hoch» wählen.

Damit surfen Sie viel sicherer – allerdings auch weniger komfortabel, da manche Websites nicht richtig angezeigt werden. In einem solchen Fall können Sie einer erwünschten Site mehr Rechte einräumen. Markieren Sie im Reiter «Sicherheit» das Icon «vertrauenswürdige Sites», klicken Sie auf die Schaltfläche «Sites» und fügen Sie über das Eingabefeld die Adresse der vertrauenswürdigen Zone hinzu. Die Option «Für Sites dieser Zone ist eine Serverüberprüfung erforderlich» müssen Sie deaktivieren. Die Sicherheitsstufe für die eingeschränkten Sites sollten Sie auf «niedrig» ändern oder ansonsten nur Sites hinzufügen, denen Sie voll vertrauen.

SCREEN TA

Kontrolle statt Spyware: Privilegien nur für handverlesene Websites.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 5. Juli 2004

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