Warum Abschottung sein muss

Ohne Firewall-Schutz ist Surfen im Netz ein zu grosses Risiko.

Von Matthias Schüssler

Hacker, Spammer, Vandalen: Wie die reale Welt hat auch der digitale Kosmos seine Schurken, die jede Möglichkeit zu niederträchtigem Tun ergreifen. Jede Lücke im System wird von Virenprogrammierern und Hackern ausgenutzt.

Microsofts Produkte sind bekanntermassen besonders attraktive Ziele. Wegen der grossen Verbreitung gibt es so viele potenzielle Opfer wie bei keinem anderen Betriebssystem. Das Gespann von Windows, Office, Internet Explorer und Outlook bzw. Outlook Express bietet zudem eine Unzahl an Angriffspunkten. Es öffnen sich Tür und Tor für Angreifer und Spione. Sind die Hacker drin, missbrauchen sie den PC nach Belieben als Relaisstation zum Spamversand oder für Webattacken.

Seit «Sasser» unverzichtbar

Eine Firewall schützt vor Eindringlingen. Diese Komponente überwacht kontinuierlich den Datenverkehr zwischen dem Internet und dem eigenen Computer. Unverdächtige Kommunikation darf passieren, verdächtige Botschaften hingegen stoppt der digitale Wachposten augenblicklich. Der momentan kursierende «Sasser»-Wurm, der sich auf ungeschützten PCs ohne Zutun des Benutzers breit macht, hat an der Firewall keine Chance.

Eine Firewall besteht in grösseren (Firmen-)Netzwerken aus einer Hardwarekomponente oder einem separaten Computer, der als Gateway fungiert und den ganzen Internetverkehr abwickelt. Private PCs werden aus Kostengründen mit einer Personal Firewall ausgestattet.

Personal Firewalls sind Programme, die auf dem Computer laufen und den Datentransfer filtern. Windows XP und Mac OS X sind von Haus aus mit einer Firewall ausgestattet. Auf dem Mac wird diese über «Systemeinstellungen > Sharing > Firewall» aktiviert. Bei XP führt diese Anleitung zum Ziel: www.microsoft.com/germany/ms/security/windowsxp.mspx

Es gibt eine ganze Reihe an Personal Firewalls, die die unkomfortable Microsoft-Firewall ersetzen oder ältere Windows-Versionen schützen. Komplette «Internet-Security»-Pakete von Panda, McAfee oder Symantec haben den Vorteil, dass sie gleichzeitig vor Viren und Eindringlingen schützen. Die für Privatanwender kostenlosen Programme stehen den kommerziellen Produkten in nichts nach. Nebst dem bewährten ZoneAlarm (www.zonelabs.com) gibt es mehrere Newcomer. Zuvorderst Sygate (www.sygate.de) und Kerio (www.kerio.com).

Nicht vergessen: Die Firewall macht den Virenscanner nicht überflüssig!

Riet man früher nur bei schnellem Internetzugang per ADSL oder TV-Kabel zu einer Firewall, sollte seit dem «Blaster»- bzw. «Sasser»-Wurm jeder Computer mit einem Wächter ausgestattet werden. Das gilt besonders für alte PCs: Windows 98 und 95 haben einen notorischen Hang zur Offenheit. Auch wenn es für den Benutzer einen Installations-, Wartungs- und Lernaufwand bedeutet und Firewalls mitunter lästig sind, wenn sie erwünschte Datentransfers blockieren: Ohne geht es nicht mehr.

Infos zu fünf kostenlosen Personal Firewalls für Heimanwender:
www.tages-anzeiger.ch/kummerbox

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Für Privatanwender kostenlos: Schutzprogramm Kerio (links) und ZoneAlarm (rechts).

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Alarm: In diesem Fall zu Unrecht.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 10. Mai 2004

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