Die Indiskretion aus der Mailbox

Viele E-Mail-Benutzer geben unwissentlich private Infos preis. Das muss nicht sein.

Von Matthias Schüssler

Viele Mails sind so konstruiert, dass beim Öffnen der Nachricht oder der Voransicht im Mail-Programm Bilder von einem Webserver nachgeladen werden. Das ist aus mehreren Gründen störend: Zum einen kann der Versender feststellen, ob, wann und wie viel Mal eine Nachricht gelesen wird. Besonders raffinierte Spionagemails übermitteln sogar die Adresse des Empfängers an den Webserver: Mit diesem Trick erfährt ein Spammer, dass eine E-Mail-Adresse in Verwendung ist, und wird weiterhin seine lästigen Botschaften an dieses Postfach schicken.

Viele Mail-Anwender trennen daher die Internetverbindung, bevor sie ihre Mails lesen. Bei einer permanenten Leitung ins Netz hilft in Outlook und Outlook Express die Funktion «Datei > Offline arbeiten». Sie verbietet es dem Mail-Programm, Bilder nachzuladen. Die eleganteste Lösung ist aber Firewall-Benützern vorbehalten: Die Schutzsoftware wird so eingerichtet, dass das Mail-Programm zwar Nachrichten herunterladen darf, jedoch keinen Zugriff auf Webserver erhält: Das schützt die Privatsphäre, und die oft anstössigen Bilder werden vom Schirm fern gehalten.

Die folgende Anweisung erklärt, wie Sie Nortons Firewall konfigurieren. Doppelklicken Sie auf das Weltkugel-Symbol im Infobereich in der rechten unteren Bildschirmecke bei der Uhr. Markieren Sie in der Übersicht den «Persönlichen Firewall», und klicken Sie auf die gelbe Schaltfläche «Konfigurieren». Aktivieren Sie den Reiter «Programmsteuerung», und markieren Sie in der Liste der Programme Ihre E-Mail-Anwendung. Klicken Sie auf «Ändern». Die Frage von Internet Security beantworten Sie mit «den Internetzugriff manuell konfigurieren».

Nun erscheint das Fenster mit den Programmregeln zum E-Mail-Programm. Suchen Sie in der Liste den Eintrag «Outlook Express HTTP Rule», und doppelklicken Sie darauf. Unter «Aktion» ändern Sie nun die Voreinstellung von «zulassen» auf «blockieren». Achtung, Hotmail-Benützer: Diese Änderung legt auch den Zugriff von Outlook Express auf diesen Mail-Dienst lahm. Beachten Sie ferner, dass Bilder, die in die E-Mails eingebettet sind, weiterhin angezeigt werden.

Schliesslich gibt es auch E-Mail-Programme, die Bilder nur nachladen, wenn der Benutzer es wünscht. Ein Beispiel ist GeMail (www.gemail.de).

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 22. September 2003

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