Entführt!

Gebe ich im Internetexplorer eine Adresse wie www.tagesanzeiger.ch ein, so wird der Adresse die Site Prolivation.com vorangestellt. Egal, mit welcher Adresse ich es versuche! Mir ist das aufgefallen, weil ich Ihren letzten «Tipp der Woche» ausprobiert und mit der empfohlenen Datei den Zugriff auf Prolivation blockiert habe.

ANDREAS WEBER, VIA INTERNET

Auf Ihrem Computer passiert eine virtuelle Entführung: Prolivation zwingt Sie auf deren Website, um Sie auszuspionieren. Weil Ihnen das nicht auffallen soll, leitet Sie Prolivation dann zum ursprünglichen Ziel weiter – aber nicht ohne Ihren Weg durchs Netz nachzuverfolgen. Die Hijacker (das englische Wort für Entführer ist der Fachbegriff für diesen fiesen Trick) können auf diesem Weg auch manipulierte Websites anzeigen. Sie setzen dem ein Ende, indem Sie auf «Start > Ausführen» klicken und «regedit» eingeben. Im Registrierungseditor suchen Sie in der Baumstruktur den Ast: «Hkey_local_machine\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\URL\DefaultPrefix». Doppelklicken Sie in derrechten Fensterhälfte auf «(Standard)» und ändern Sie den Eintrag von «http://prolivation.com/…» auf «http://» (ohne Anführungszeichen). Überprüfen Sie auch im Ast «Prefixes» alle Einträge und entfernen Sie alle Prolivation-Vorkommen. Die Protokoll-Angaben sollten jeweils mit einem doppelten Schrägstrich enden: Bei «ftp» muss «ftp://» stehen, und so weiter.

Falls Sie mit dieser Anleitung nicht klar kommen oder noch andere Manipulationen befürchten, besorgen Sie sich SpyBot Search & Destroy (3,5 MB, gratis, spendenfinanziert): Dieses Programm macht kurzen Prozess mit Prolivation und anderen Übeltätern: www.safer-networking.org

SCREEN TA

Kein Lösegeld an Web-Entführer.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 15. September 2003

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Thema: Kummerbox
Nr: 4910
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