Gegen das Vergessen

Eine CD-ROM schildert den Alltag der Häftlinge im KZ Sachsenhausen

Die CD-ROM «Gegen das Vergessen – Häftlingsalltag im KZ Sachsenhausen von 1936 bis 1945» basiert auf den Erinnerungen von Zeitzeugen. Es kommen ehemalige Gefangene zu Wort, und es sprechen Nachkommen im Namen derer, die im Konzentrationslager ermordet wurden.

Zwanzig Einzelschicksale zeigt die CD-ROM auf: Bei 19 Männern und einer Frau wird aufgezeigt, wie und weshalb die Person ins KZ deportiert wurde und wie sie die Ankunft und den von Hunger, Kälte, Angst und Ohnmacht geprägten Alltag erlebt hat. Überlebende berichten vom Leben nach der Gefangenschaft und wie sie mit der Erinnerung umgegangen sind.

Die CD-ROM enthält rund sechs Stunden Original-Tonaufnahmen und Abbildungen vieler persönlicher Erinnerungsstücke der Opfer resp. ihrer Familien: Fotos, Zeichnungen, Tagebuch- und Zeitungsausschnitte, amtliche Dokumente und Objekte aus dem Lager. Zu vielen Stichworten kann der Benutzer per Querverweis weitere Erklärungen abrufen.

Anhand der Verfolgungsgeschichten verschiedener Häftlingsgruppen, wie Juden, osteuropäische Zwangsarbeiter, Zeugen Jehovas, Priester und politische Häftlinge, erhält der Betrachter einen Einblick in die Geschichte der Verfolgung im Nationalsozialismus. Die Stimmen der ehemaligen Häftlinge und die Abbildungen der Erinnerungsstücke machen die CD zu einem bewegenden Dokument. Die Navigation eröffnet dem Benutzer verschiedene Wege, sich den Inhalten zu nähern – was das Erleben umso intensiver macht.

Zusammengestellt wurden die Interviews und die Materialien der CD-ROM von der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. (schü.)

Infos: Windows, 54.90 Franken, ISBN 3-8032-1610-9
www.buchzentrum.ch

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 22. Juli 2002

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Thema: News
Nr: 4103
Ausgabe: 02-722
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