Wo Sternlein stehen

Sterngucker erhalten von WinStars Hilfe beim Entdecken von Himmelskörpern.

Von Matthias Schüssler

Nicht ganz so beeindruckend wie ein Besuch im Planetarium, aber ähnlich aufschlussreich ist WinStars. Das Gratisprogramm des französischen Programmierers Franck Richards zeigt die Stern- und Planetenkonstellationen am Himmel. Laut Hilfedatei kennt das Programm 10 000 Sterne; über zusätzliche Downloads von der Homepage des Autors kann WinStars auch mit Informationen über weitere 2,5 Millionen Himmelskörper oder menschliche Erdtrabanten, d. h. Satelliten ausgestattet werden.

Der Hobby-Astronom kann sowohl Ort als auch Datum seiner Observation angeben. Wählt man den gegenwärtigen Zeitpunkt, hilft WinStars die Sternenkonstellationen am realen Nachthimmel zu erkennen und gibt Hinweise, wo nach den von Auge sichtbaren Planeten Venus, Jupiter und Saturn gesucht werden muss. Die Finden-Funktion hilft beim gezielten Lokalisieren von Sternen, Planeten, Asteroiden, Kometen oder Sternbildern. Kleine Einschränkung: WinStars operiert mit lateinischen Begriffen. Wem die prägnanten Sternbilder geläufig sind, erkennt sie aber ohne weiteres am Bildschirm wieder. Über entsprechende Schalttasten kann man in alle vier Himmelsrichtungen blicken, den Kopf heben oder senken und zudem angeben, welche Himmelskörper man sehen möchte. Kometen etwa machen die Darstellung für das Auge des Laien unübersichtlich.

Sterne im Schnellzugstempo

Was einem nur WinStars, nicht aber der echte Himmel bieten kann, ist eine Zeitrafferansicht des Geschehens über unseren Köpfen. Über den «Animation»-Befehl lässt die Software die Zeit um einen wählbaren Faktor schneller verstreichen. Das verdeutlicht die Bewegung der Erdrotation und gibt selbst ungeduldigen Sternguckern ein Gefühl für die Himmelsmechanik.

Möchte man wissen, wie einem die Sterne – astronomisch gesehen – zur Geburtsstunde gesinnt waren, gibt WinStars darüber Auskunft: Per Mausklick lässt sich die Zeit zurückdrehen – allerdings nur bis 1752. Die Neugier über den Nachthimmel am 24. Dezember im Jahre 0 stillt WinStars nicht.

WinStars (Freeware, 2,97 MB):
http://winstars.free.fr/english

SCREEN TA

Den Himmel über Zürich: bei Schlechtwetter am PC zu beobachten.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 17. Dezember 2001

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Nr: 3681
Ausgabe: 01-1217
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